Fünf Vorschläge für neue Welterbestätten in Deutschland

Von Limes bis Mathildenhöhe

Deutschland könnte bald fünf neue Welterbestätten erhalten. Das Unesco-Welterbekomitees tagt ab diesem Freitag bis zum 31. Juli online. Deutschland ist an insgesamt fünf Nominierungen für Welterbestätten beteiligt.

Alter römischer Wachturm / © M. Volk (shutterstock)

Das Unesco-Welterbekomitee befasst sich mit Nominierungen für die Welterbeliste, dem Schutz zahlreicher Stätten sowie der Weiterentwicklung des Welterbeprogramms, wie die Deutsche Unesco-Kommission in Bonn mitteilte.

Für die Unesco-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt sind mehr als 40 neue Stätten nominiert, darunter die Regenwälder und Feuchtgebiete der Region Kolchis in Georgien, die Bergbaulandschaft von Rosia Montana in Rumänien und das Anwesen des Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx in Rio de Janeiro.

Fünf Nominierungen in Deutschland

Deutschland ist an fünf Nominierungen für Welterbestätten beteiligt: Zusammen mit Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und Tschechien hat die Bundesrepublik einen Antrag zur Aufnahme bedeutender Kurstädte Europas in die Welterbeliste erarbeitet.

Ebenfalls grenzüberschreitend sind die Anträge zum westlichen Teil des Donau-Limes (mit Österreich, der Slowakei und Ungarn) sowie des Niedergermanischen Limes (mit den Niederlanden), die die Grenzen des Römischen Reiches in Germanien markierten.

Außerdem entscheidet das Welterbekomitee über die Aufnahme des architektonischen Ensembles aus Gebäuden, Gärten, Innenarchitektur und Design der Mathildenhöhe in Darmstadt und des Verbundes der jüdischen Gemeinden der oberrheinischen Städte Speyer, Worms und Mainz im Mittelalter.

Prüfung des Erhaltungszustands

Das Welterbekomitee wird den Erhaltungszustand von 258 Welterbestätten prüfen, insbesondere der 53 Stätten, die zurzeit auf der Liste des gefährdeten Welterbes verzeichnet sind. Weitere Stätten könnten auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt werden.

Darunter sind das Natur- und Kulturerbe der Ohrid-Region in Albanien und Nordmazedonien, das Great Barrier Reef in Australien, der Nationalparkkomplex W-Arly-Pendjari in Benin, Burkina Faso und Niger, außerdem Venedig und seine Lagune, Budapest mit Donau-Ufern, Burgviertel Buda und Andrassy-Straße oder das Tal von Kathmandu in Nepal.  Das Komitee befasst sich zudem mit der Frage, ob Liverpool und das Wildreservat Selous in Tansania von der Welterbeliste gestrichen werden.

Auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen derzeit 1.121 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. 53 davon gelten als bedroht. Deutschland verzeichnet 46 Welterbestätten.


Quelle:
KNA
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