Ausgediente Kirchenglocken werden in der Schweiz zur Kunst

Vom Kirchturm ins Kunsthaus

Drei tonnenschwere Bronzeglocken aus Düsseldorf sind auf dem Weg zu einem Kunstprojekt in der Schweiz. Die Glocken der entweihten evangelischen Heilig-Geist-Kirche sind am Dienstag vom Kirchturm heruntergeholt worden.

Glocken (shutterstock)

Dies berichtet der WDR. Im Kunsthaus Zürich sollen sie Teil eines Klangraums werden. Auch fünf weitere Glocken der ebenfalls entweihten evangelischen Thomaskirche in Düsseldorf würden in der Ausstellung zu sehen sein, hieß es. Nach dem Projekt sollen die Glocken verkauft werden.

Umnutzung und Profanierung von Kirchen

Obwohl in Deutschland sowohl katholische als auch evangelische Kirchen leer stehen, ist die Umwidmung katholischer Kirchen komplizierter. Wenn eine katholische Kirche – oder ein anderer heiliger Ort – Weihe oder Segnung verliert, geschieht durch diese Profanierung das Gegenteil der (Kirch-)Weihe. Angeordnet wird eine solche Entwidmung durch ein Dekret des Diözesanbischofs, das im Allgemeinen in einem letzten Gottesdienst verlesen und damit wirksam wird.

Damit wird dann das Gotteshaus dauerhaft profanem Gebrauch überlassen.

Das kirchliche Gesetzbuch, der "Codex Iuris Canonici" (CIC), beschreibt diese Verweltlichung von ursprünglich Heiligem: So muss im Abschiedsgottesdienst – dem (nach Möglichkeit) der Ortsbischof vorstehen sollte - das Allerheiligste aus der Kirche getragen und das Ewige Licht gelöscht werden.

Die Reliquien sind aus dem Altar zu entnehmen und alle liturgischen Geräte und Einrichtungsgegenstände (von Altar über Ambo, Tabernakel, Beichtstuhl etc.) müssen aus dem Gebäude entfernt und "an einem würdigen Ort aufbewahrt" werden. Sie können aber auch an einem anderen Ort ihrer Bestimmung gemäß weiter verwendet werden.


Quelle:
KNA
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