Glockenläuten im Schweizer Radio bleibt nun doch erhalten

Alles beim Alten?

Das Glockenläuten im öffentlich-rechtlichen Schweizer Radio bleibt nun doch erhalten. Der Sender hatte am Dienstag mitgeteilt, zum Sommer 2021 drei Radiosendungen sowie die "Glocken der Heimat" zu streichen.

Glockengeläut / © Andreas Dziewior
Glockengeläut / © Andreas Dziewior

Derzeit sind diese am Samstagabend auf der Musikwelle SRF1 zu hören sind. "Bei den Glocken bleibt alles beim Alten", erklärte dagegen nun SRF-Sprecherin Andrea Wenger laut dem Portal kath.ch (Donnerstag). "Der Sendeplatz bleibt, die Anmutung bleibt, die Glocken bleiben."

Verzichtet wird auf die Sendung "Zwischenhalt", in deren Anschluss die "Glocken der Heimat" bisher den Sonntag einläuten. Welches Programm vor der Glockensendung künftig läuft, werde geprüft, so Wenger. Ebenso fallen "Blickpunkt Religion" und die "Morgengeschichte" weg, die täglich eine kurze literarische Geschichte erzählt und auf ein breites Publikum ausgerichtet. "Zwischenhalt" und "Blickpunkt Religion" thematisieren wöchentlich Fragen rund um Religion, Ethik, Glaube und Theologie. Fernsehsendungen seien offenbar nicht von den Kürzungen betroffen.

Bischofskonferenz verärgert

Der Präsident der Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz, Mariano Tschuor, zeigte sich über die Ankündigung verärgert. Von Sparmaßnahmen seien "immer die Falschen betroffen", sagte er kath.ch. Das religiöse Angebot werde stark eingeschränkt, obwohl es im Gesamtprogramm des SRF ohnehin schon ein "kleines Nischenprodukt" sei.

SRF-Direktorin Nathalie Wappler bedauerte die Entscheidung zur Streichung der drei Sendungen. Zu den bereits angekündigten 50 Millionen Franken (46,4 Millionen Euro) seien bis 2024 noch 16 Millionen Franken (14,8 Millionen Euro) Einsparungen bis 2022 hinzugekommen. Auch wegen rückläufiger Werbeeinnahmen streiche der SRF Sendungen.

Für die "Glocken der Heimat" hat der Sender SRF demnach mehr als 300 Glockenklänge aus der deutschen und rätoromanischen Schweiz digital zugänglich gemacht.


Quelle:
KNA