Kapitelsamt im Kölner Dom

Vierter Fastensonntag – Laetare –

DOMRADIO.DE übertrug am vierten Fastensonntag das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Dompropst Gerd Bachner. Es sang das Vokalensemble Kölner Dom unter der Leitung von Eberhard Metternich.

 (DR)

In seiner Predigt sprach Dompropst Gerd Bachner über den blindgeborenen Mann, der heute im Mittelpunkt des Evangeliums steht. Dompropst Bachner zieht einen Vergleich zu unserem Alltag und nennt es "Herzensblindheit". Jeder von uns Menschen kenne Beispiele, in denen man unaufmerksam sei: wenn wir jemanden nicht grüßen und in Gedanken sind oder aber beim Autofahren die Mitfahrer nicht beachten.

Es gebe in diesem Evangelium zwei Wunder: Zunächst zeigt Jesus Christus dem Blinden das Licht, weiterhin komme es aber zu einer tiefen Gottesbegegnung – vielleicht dem zweiten Wunder – da der Blinde nach dem "Geber des Lichts" gefragt hat. So soll dieses Evangelium auch für den Menschen ein Impuls sein, nicht nur zu sehen, sondern auch nachzufragen und die eigene Wahrnehmung schärfen. 

Freude Dich!

​Der vierte Fastensonntag wird nach dem ersten Wort des Eingangsverses auch Laetare (dt.: Freue dich) genannt. Er markiert die Mitte der Fastenzeit, deren erste Hälfte damit vorüber ist. Die liturgische Farbe der Fastenzeit – violett – hellt sich heute zu rosa auf, um den freudigen Charakter des Tages hervorzuheben.

Unsere Welt

(zu Joh 3,16–21)

Unsere Welt:
Sie muss nicht gerichtet werden.
Sie ist immerfort beschäftigt,
sich selbst zu richten:
zugrunde zu richten.

Gottes Gericht – kein strafendes Zutun,
kein von Gott geplantes,
herbeigeführtes Geschehen,
sondern Folge
unseres Tuns!

Da sei Gott vor!
Ja, davor will ER uns bewahren.
Dazu hat ER seinen Sohn gesandt,
nicht irgendwohin,
sondern zu uns.

Wer das spürt,
wer Vertrauen lernt,
verlernt Lebensangst,
verliert Verlustangst,
vergisst Gewalttätigkeit –

wird gerettet!

Dorothee Sandherr-Klemp


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