Rosa, Weiß und Violett

Messgewänder - Farbspiel mit Botschaft

Der Frühling lässt sein blaues Band flattern. Blau sind auch die Anzüge der Kommunion Jungen, oder weiß die Kommunionkutten in manchen Gemeinden. Und die Geistlichen? Die Farben der liturgischen Gewänder transportieren Botschaften, welche waren das noch mal, Babette hilft uns da weiter ...

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/ © Marco Heinen ( KNA )

Die Farben der liturgischen Gewänder transportieren Botschaften

Schwarz ist, Zeichen der Trauer.
Violett wiederum wird in der Advents- und Fastenzeit getragen, als Zeichen der Zeit von Buße und Besinnung.
Rote Gewänder als Symbol von Blut und Feuer wählt man dann an Karfreitag und Pfingsten.
Grün, die Farbe der Hoffnung, begleitet uns in Form der Messgewänder der Priester durch die Tage zwischen der Osterzeit und der Weihnachtszeit.
Strahlende Freude zeigen uns Gewänder in Weiß und Gold an Ostern und Weihnachten an.
Im Rosa, da mischt sich in die Farbe der Besinnung und Buße, die Farbe der Hoffnung – Weiß, an Laetare, dem vierten Fastensonntag

Vorbilder aus anderen Kulturen

Die Liturgischen Gewänder sind aus der antiken Mode heraus entstanden. Tunika und römische Überziehmantel Paenula waren da Vorbilder.

Das Grundgewand ist nun die Albe, gegürtet mit dem Zingulum. Dazu kommen dann noch Schultertuch, Stola und Messgewand.

Diese Kombination gibt es so seit der Spätantike und ist eigentlich gleichgeblieben, allerdings verfeinert worden und den Moden angepasst.

Farbsprache schleicht sich ein

Im neuen Testament erhält die Farbe Weiß schon eine Symbolische Bedeutung von Reinheit. Die ausgefeilte Farbsprache der liturgischen Gewänder kam aber viel später hinzu.
Erst im achten, neunten Jahrhundert, werden in der Karolinger-Zeit vereinzelt passende Farben bestimmten Festen zugeordnet.
Eine verpflichtende Farb-Regelung für den römischen Ritus gibt es erst im 16 Jahrhundert. In der Folge des Konzils von Trient wird das im amtlichen Messbuch festgehalten.

Gewänder statt bis zum Knöchel nur bis zum Knie?

Das gab es schon „Bassgeigen“ hat man diese kurzen Messgewänder genannt, die gehen auf die „römische“ Form der Gewänder zurück. Heute wird aber wieder die längere gotische Form bevorzugt.

Heute dürften Priester sich auch von der Norm abweichende Gewänder schneidern lassen. Körperbetonte Schnitte sind aber kaum zu erwarten, denn das Messgewand ist seitlich offen ist. – Naja und in einer engen Albe könnte man einfach nicht laufen …