Vier von fünf Deutschen beten in verschiedenen Momenten

Laut Umfrage

"Jetzt hilft nur noch Beten", das sagen auch glaubensferne Menschen manchmal, wenn eine Situation aussichtslos scheint. Tatsächlich wird laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zu verschiedensten Anlässen gebetet.

Jugendlicher im Gebet / © Julia Steinbrecht (KNA)
Jugendlicher im Gebet / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Beerdigungen, Gottesdienste und rituelle Gebete: Zu diesen Anlässen beten die Menschen in Deutschland laut einer Umfrage am häufigsten.

Jeweils 44 Prozent nannten diese Situationen auf die Frage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, wann sie schon einmal ein Gebet gesprochen hätten. Durchgeführt wurde die Umfrage zum Weltgebetstag der Frauen an diesem Freitag.

Gebete in Not und Dankbarkeit 

Jede und jeder Dritte (32 Prozent) hat demnach schon für Familienangehörige, Freundinnen oder Freunde in Not gebetet, ein gutes Drittel (35 Prozent) angesichts persönlicher Not. In Momenten großer Dankbarkeit und großen Glücks haben 28 Prozent nach eigenen Worten schon einmal ein Gebet gesprochen.

Knapp ein Viertel (24 Prozent) bei einem starken persönlichen Wunsch und ein Fünftel (21 Prozent) vor persönlichen Herausforderungen wie einer Operation oder einem Umzug. Vor Prüfungen haben demnach 17 Prozent schon einmal gebetet.

Seltener genannt wurden wichtige Sportereignisse wie das Endspiel einer Meisterschaft: Zu solchen Anlass gaben nur drei Prozent an, schon einmal gebetet haben. Fünf Prozent taten dies bei Glücksspielen oder Verlosungen, ein Prozent bei TV-Duellen. 19 Prozent aller Befragten haben nach eigenen Worten noch nie gebetet.

Frauen beten tendenziell mehr als Männer

Für alle abgefragten Situationen sagten mehr Menschen im Westen, in diesen Momenten schon einmal gebetet zu haben. Im Osten erklärten 38 Prozent, noch nie gebetet zu haben, während dies im Westen nur 14 Prozent sagten. 

Auch sagten mehr Männer (22 Prozent), sie hätten noch nie gebetet (Frauen: 16 Prozent). Bei den Altersgruppen war dieser Anteil dagegen ähnlich verteilt.

Unter den jüngsten Befragten (18 bis 24 Jahre) haben demnach 17 Prozent noch nie gebetet, in der ältesten Altersgruppe über 55 Jahren sind es 20 Prozent.

Bundesweiter Weltgebetstag

Zum diesjährigen Weltgebetstag (WGT) der Frauen finden am Abend bundesweit laut deutschem WGT-Komitee an mehr als 1.000 Orten Gottesdienste statt. In Deutschland nehmen jedes Jahr rund 800.000 Menschen teil. 

Bei der Kollekte kommen nach Auskunft der Veranstalter in Deutschland im Schnitt 2,5 Millionen Euro zusammen. In diesem Jahr hatten Palästinenserinnen die Vorbereitung übernommen; einige Materialien sorgten für anhaltende Kontroversen.
 

Debatte über den Weltgebetstag der Frauen 2024

Der Weltgebetstag der Frauen gilt als weltweit größte ökumenische Bewegung christlicher Laien. Christinnen aller Konfessionen feiern den Tag in Form eines Wortgottesdienstes. Inhalt und Ablauf bereiten jedes Jahr Frauen aus einem anderen Land vor. Dabei informieren sie auch über ihre Lebenssituation und Missstände in ihrer Heimat. Der 1. März 2024 steht unter dem Motto "... durch das Band des Friedens" Palästina im Mittelpunkt. Seit der Terror-Attacke der Hamas auf Israel am 7. Oktober steht die Vorbereitung des nächsten Weltgebetstags unter verschärftem inneren und äußeren Druck. 

Betende Frauen (Symbolbild) / © VGstockstudio (shutterstock)
Betende Frauen (Symbolbild) / © VGstockstudio ( shutterstock )
Quelle:
KNA