Entführte Ordensschwester im Kongo wieder frei

Verschleppung hat Spuren hinterlassen

Die vor einer Woche in der Demokratischen Republik Kongo entführte Schwester Francine ist wieder frei. Das teilte das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" unter Berufung auf die Ordensgemeinschaft "Töchter der Auferstehung" mit.

Kreuz in der Kapelle von Burhale im Kongo / © Harald Oppitz (KNA)
Kreuz in der Kapelle von Burhale im Kongo / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Ordensfrau sei körperlich unversehrt, aber traumatisiert. Näheres zum Hintergrund der Entführung und der schnellen Freilassung habe die Gemeinschaft nicht bekannt geben.

Schwester Francine war am 8. Juli nach einem Besuch auf dem Markt von Goma im Osten des Landes nicht zurückgekehrt, wie es hieß. Wenig später hätten sich die Entführer bei lokalen Kirchenvertretern gemeldet. Die Provinz Kivu wird laut dem Hilfswerk seit Jahren von radikal-islamistischen Milizen und kriminellen Banden heimgesucht.

Es gehe dabei um ethnische Konflikte und die Eroberung natürlicher Ressourcen. "Leider stellen wir fest, dass Entführungen gerade auch von Priestern und Ordensleuten zu einem Kampfmittel in zahlreichen Ländern Afrikas geworden sind", sagte Regina Lynch, Projektdirektorin von "Kirche in Not" International.

Vielzahl von Entführungen in Afrika

Von Mali über Nigeria bis in den Kongo und darüber hinaus ziehe sich eine Spur von Entführungen, so Lynch: "Viele Priester und Ordensleute, wie zum Beispiel Gloria Cecilia Narvaez in Mali, sind oft jahrelang vermisst. Andere Kirchenvertreter überleben die Verschleppungen nicht. Die Entführer erreichen ihr Ziel: Angst und Schrecken in der Bevölkerung zu erhöhen. Das ist eine sehr besorgniserregende Entwicklung", so die Expertin.

"Kirche in Not" unterstützt nach eigenen Angaben viele Projekte im Osten des Kongo, etwa den Bau von Pfarrzentren und Kirchen oder die Priesterausbildung. Die Ordensgemeinschaft "Töchter der Auferstehung" wurde demnach in den vergangenen zehn Jahren immer wieder von gewalttätigen Angriffen heimgesucht; einige Schwestern kamen ums Leben, Niederlassungen mussten aufgrund der prekären Sicherheitslage schließen. Die Gemeinschaft ist auch in Brasilien, Kamerun, Frankreich und Italien tätig.


Quelle:
KNA
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