Vereinigung bestätigt Gunda Werner als Vorsitzende

An der Spitze von rund 400 Theologinnen

Gunda Werner, Professorin für Dogmatik an der Ruhr-Universität Bochum, bleibt Vorsitzende der Theologinnenvereinigung Agenda. Der Verein bestätigte sie am Samstag in Stuttgart für weitere zwei Jahre im Amt.

Vorstand der Theologinnenvereinigung Agenda mit en Vorsitzenden Sabine Schößler (zweite v.li.) und Professorin Gunda Werner (Mitte) (KNA)
Vorstand der Theologinnenvereinigung Agenda mit en Vorsitzenden Sabine Schößler (zweite v.li.) und Professorin Gunda Werner (Mitte) / ( KNA )

Die Geschäftsführerin der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Sabine Schößler, lost als stellvertretende Vorsitzende die Hamburger Theologin Diana Freyer ab. Der Zusammenschluss von rund 400 katholischen Theologinnen im deutschsprachigen Raum begeht an diesem Wochenende sein 25-jähriges Bestehen mit einer Tagung in der Katholischen Akademie zum Thema "Blick zurück nach vorn".

"Politische Dimension der Theologie stärken"

Dr. Gunda Werner / © privat
Dr. Gunda Werner / © privat

Agenda-Chefin Werner will sich in den kommenden zwei Jahren vor allem der Zukunft der Theologie in Wissenschaft und Praxis widmen.

"Es steht auch an, die politische Dimension der Theologie zu stärken", sagte sie der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Als dringend bezeichnete sie eine anstehende Evaluation des sogenannten Nihil-Obstat-Verfahrens.

Die kirchliche Unbedenklichkeitserklärung für Professorinnen und Professoren der katholischen Theologie steht immer wieder in der Kritik, weil das Verfahren von vielen als intransparent empfunden wird.

Wissenschaftliche Arbeit von Frauen sichtbar machen 

Agenda wurde 1998 vor allem gegründet, um die wissenschaftliche Arbeit von Frauen sichtbarer zu machen und Theologinnen zu vernetzen. Die Mitglieder arbeiten heute etwa in der Wissenschaft, im Bildungsbereich, in kirchlichen Verbänden und der Seelsorge. Die 2019 gegründete Junge Agenda als Netzwerk junger Theologinnen zählt rund 95 Mitglieder.

In einem Grußwort zur Tagung hatte sich der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst zuvor besorgt darüber geäußert, dass viele junge Frauen in der katholischen Kirche keine berufliche Zukunft sehen: "Das muss uns beunruhigen und ins Handeln bringen; es darf nicht vom Tisch gewischt werden."

Bischof Gebhard Fürst / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Gebhard Fürst / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Lob von Bischof Fürst  

Weiter erklärte der Bischof: "Die Krise der katholischen Kirche wurde nicht von Frauen verursacht. Und doch haben sie an den Folgen besonders heftig zu tragen." Gerade junge Theologinnen seien wegen der "verhängnisvollen Verfehlungen von Klerikern unserer Kirche" schwierigen Diskussionen ausgesetzt.

Fürst ergänzte zugleich, Agenda spiele eine immer wichtigere Rolle. Es gebe kaum Professorinnen in der katholischen Theologie, die nicht Mitglied seien: "Agenda hat nicht nur die katholische Kirche, sondern auch die Theologie verändert und den Blick weiter werden lassen." Das Bündnis habe in den bisherigen 25 Jahren seines Bestehens "solidarisch an der Weiterentwicklung der Kirche mitgearbeitet, indem es theologische Forschung und Frauenperspektive nicht nur einfordert, sondern auch selbst einbringt". 

Quelle:
KNA