Venezuelas Opposition begrüßt mögliche Vermittlung des Vatikan

Probleme offen benennen

Die Opposition in Venezuela steht einer möglichen Vermittlungstätigkeit des Vatikan in der politischen Krise des südamerikanischen Landes positiv gegenüber. Staatspräsident Maduro hatte zuvor von einem entsprechenden Schreiben des Papstes berichtet. 

Präsident Maduro bei Papst Franziskus (Archiv) / © Pool (dpa)
Präsident Maduro bei Papst Franziskus (Archiv) / © Pool ( dpa )

Der Generalsekretär des Oppositionsbündnisses "Tisch der Einheit" (MUD), Jesus Torrealba, sagte in Caracas, durch eine Vermittlung des Papstes könnten die Probleme offen benannt werden. Damit eine solche Vermittlungstätigkeit des Vatikan formell beginnen könne, müssten sowohl Regierung als auch Opposition eine entsprechende Anfrage an den Heiligen Stuhl stellen.

Zugleich bestätigte die Opposition zwei Treffen zwischen der Regierung und Opposition, die den Charakter von Sondierungsgesprächen gehabt hätten. Einen Tag zuvor hatte Venezuelas Staatspräsident Nicolas Maduro in seiner wöchentlichen TV-Sendung "In Kontakt mit Maduro" berichtet, der Papst habe sich einem Brief hinter die Vermittlungsbemühungen der Regierung gestellt.

Spannungen und politische Verfolgung

Venezuela wird seit mehr als zwei Jahren von einer Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen erschüttert. Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche kritisieren eine politische Verfolgung von Oppositionellen. Laut Angaben der Opposition gibt es derzeit über 100 politische Gefangene, darunter der wegen "Rebellion" zu 14 Jahren Haft verurteilte Oppositionsführer Leopoldo Lopez.


Quelle:
KNA