Vatileaks-Prozess um eine Woche vertagt

Nach Nikolaus geht es weiter

Der neue "Vatileaks"-Prozess ist am zweiten Verhandlungstag um eine Woche vertagt worden. Die angeklagte PR-Agentin Francesca Chaouqui beantragte zu Beginn der Verhandlung am Montag die Ersetzung ihrer Pflichtverteidigerin Agnese Camilli.

Francesca Chaouqui / © Ettore Ferrari (dpa)
Francesca Chaouqui / © Ettore Ferrari ( dpa )

Sie möchte künftig durch eine Anwältin ihres Vertrauens, Laura Sgro, vertreten werden. Das Gericht gewährte dieser eine Frist von fünf Tagen, um sich in den Fall einzuarbeiten. Der nächste Gerichtstermin wurde für den 7. Dezember angesetzt. Sgro arbeitet in einer römischen Kanzlei und besitzt zudem eine Anwaltszulassung für den Vatikan. Die gebürtige Sizilianerin ist in Kirchenrecht promoviert und Spezialistin für Familienrecht.

Laut der italienischen Zeitung "Repubblica" (Onlineausgabe Montag) behauptete unterdessen ein anderer Hauptangeklagter, der spanische Priester und Vatikanmitarbeiter Lucio Vallejo Balda (54), im Dezember 2014 eine sexuelle Affäre mit der 33-jährigen Chaouqui gehabt zu haben. Sie habe ihn dazu bewegt, vertrauliche Dokumente an den Journalisten Gianluigi Nuzzi weiterzugeben. Zudem habe sie angegeben, für den italienischen Geheimdienst tätig zu sein.

Chaouqui wies diese Aussagen laut "Repubblica" entschieden zurück und drohte eine Klage gegen Vallejo an. Wenn sie Interesse hätte, ihrem Mann untreu zu werden, würde sie sich nicht "mit einem alten Priester einlassen, der keinen Gefallen an Frauen hat", zitiert das Blatt die PR-Expertin.


Quelle:
KNA