Vatikanvertreter zu Vorbereitung von Papstreise in Israel

Pontifex im heiligen Land

Zur Vorbereitung einer möglichen Papst-Reise nach Israel ist seit Anfang der Woche eine Delegation des Vatikans im Land. Sie traf am Mittwoch mit Vertretern der Regierung zusammen. Die israelische Zeitung Jedijot Achronot nennt den 11. Mai als ersten Tag eines vier bis fünftägigen Besuches. Nach den Reisen Johannes Paul II. im Jahr 2000 und Paul VI. 1964, wäre es erst der dritte Besuch eines Papstes in Israel.

Johannes Paul II. im Jahr 2000 an der Klagemauer in Jerusalem (KNA)
Johannes Paul II. im Jahr 2000 an der Klagemauer in Jerusalem / ( KNA )

Staatspräsident Schimon Peres hatte Benedikt XVI. im September 2007 zu einem Besuch nach Israel eingeladen; mittlerweile hat er auch eine offizielle Einladung geschickt. Eine Antwort des Vatikan steht noch aus.

Als möglicher Termin eines Besuchs von Benedikt XVI. wird das Frühjahr genannt. In gut informierten Kirchenkreisen ist von Anfang oder Mitte Mai als Zeitraum die Rede. Als möglicher Tag für einen Besuch in der Grabeskirche, dem zentralen Heiligtum der Christenheit, wird der 11. Mai genannt. Der Papst werde in der Nuntiatur übernachten, die Delegation im päpstlichen Pilgerhaus Notre Dame.  

Über die Besuchsorte sind noch keine Einzelheiten bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass Jerusalem, Nazareth, der See Genezareth sowie Bethlehem auf dem Programm stehen. Auch ein Besuch im Holocaust-Museum Jad Vaschem wird angenommen. Insgesamt soll die Reise unbestätigten Angaben zufolge drei bis fünf Tage dauern.

Auch das israelische Fernsehen beschäftigte sich mit dem möglichen Papst-Besuch. Dieser könne den Pilgertourismus merkbar fördern. Schon jetzt spricht das Tourismusministerium aufgrund der Besucherzahlen bis Oktober von einem «Rekordjahr». Es habe mehr Touristen gegeben als im Jahr 2000, als Johannes Paul II. das Heilige Land besuchte. Mit dem Ausbruch der zweiten Intifada Ende September 2000 erlitt der Tourismus nach Israel und in die palästinensischen Gebiete einen Einbruch, der erst in diesem Jahr überwunden scheint.