Vatikan-Verhandlungen mit Piusbrüdern beginnen im Oktober

Der Termin steht

Der Vatikan will in der zweiten Oktoberhälfte seine angekündigten Gespräche mit der von Rom getrennten traditionalistischen Piusbruderschaft aufnehmen. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag laut Radio Vatikan. Zugleich bestätigte er die Namen von drei Experten, die im Auftrag von Papst Benedikt XVI. den Dialog über theologische Differenzen führen sollen.

 (DR)

Es handelt sich um den Schweizer Dominikaner Charles Morerod (47), den Opus-Dei-Generalvikar Fernando Ocariz Brana (64) und den deutschen Jesuiten Karl Josef Becker (81). Alle drei sitzen bereits im Beraterkreis der Glaubenskongregation. Ihre Namen waren schon vor Tagen über einen traditionalistischen Internet-Blog verbreitet worden. Das Gremium wird vom Sekretär der Päpstlichen Kommission "Ecclesia Dei", Guido Pozzo, geführt.

Morerod, ein renommierter Experte für den heiligen Thomas von Aquin, erhielt erst im April von Papst Benedikt XVI. die Berufung zum Generalsekretär der Internationalen Theologenkommission. Ocariz gilt als einer der maßgeblichen Autoren der Erklärung «Dominus Iesus» (2000) über das katholische Kirchenverständnis. Auf dem gleichen Feld machte sich Becker als langjähriger Professor der Päpstlichen Universität Gregoriana einen Namen.

Bei den Verhandlungen wird es erwartungsgemäß um wesentliche Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und des folgenden päpstlichen Lehramts gehen. Dazu gehören die Achtung der katholischen Kirche gegenüber dem Judentum, die Haltung zu anderen Religionen und die Ökumene, aber auch die Rolle der Laien in der Kirche und die Fortentwicklung der Liturgie.