Vatikan unterstützt Dialogkurs der Kirche in Kuba

"Bedeutende Signale"

In Kuba sollen in den nächsten Monaten 52 politische Häftlinge vorzeitig freigelassen werden, fünf von ihnen sofort. "Bedeutende Signale", kommentiert der Vatikan nun, der den Dialog der katholischen Kirche mit der Regierung des Landes unterstützt.

 (DR)

In einem Beitrag für Radio Vatikan bezeichnete Sprecher Federico Lombardi am Wochenende die Freilassung der Gefangenen und den Abbruch des Hungerstreiks eines Dissidenten als "bedeutende Signale" für einen nachhaltigen Fortschritt auf dem Weg zu einer sozialen und politischen Verständigung. Zugleich bekräftigte er die ablehnende Haltung des Heiligen Stuhls zum Handelsembargo gegen Kuba. Man sei mit der Bevölkerung solidarisch, die unter dieser Sanktion leide.

Der Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega Alamino, und der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Dionisio Garcia Ibanez, führten das Gespräch mit der Staatsleitung mit Geduld und Würde ohne übertriebenes Entgegenkommen und zugleich im Bemühen, die Spannungen nicht zu vergrößern, hob der Vatikansprecher hervor. Der Dialog sei durch die tiefe Verwurzelung der katholischen Kirche in der Bevölkerung möglich geworden. Er zeige, dass die Kirche des Landes auch schwierigen Herausforderungen nicht ausweiche, so Lombardi.

Der vatikanische "Außenminister" Erzbischof Dominique Mamberti war Mitte Juni zu einem fünftägigen Besuch nach Kuba gereist. Er traf unter anderem mit Präsident Raul Castro und Außenminister Bruno Rodriguez zusammen.