Vatikan schafft neues Kirchengebiet in Belarus

Für griechisch-katholische Christen

Papst Franziskus hat ein neues Kirchengebiet für die griechisch-katholischen Christen in Belarus errichtet. Die Leitung übernimmt Jan Sergiusz Gajek als "Apostolischer Administrator", wie der Vatikan mitteilte.

Bischöfe mit Pileolus und orthodoxer Mitra, genannt Stephanos. Der Stephanos ist eine kugelförmige geschlossene Krone und die traditionelle liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe und Patriarchen vieler orthodoxer und katholischer Ostkirchen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Bischöfe mit Pileolus und orthodoxer Mitra, genannt Stephanos. Der Stephanos ist eine kugelförmige geschlossene Krone und die traditionelle liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe und Patriarchen vieler orthodoxer und katholischer Ostkirchen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der gebürtige Pole war seit 1993 Apostolischer Visitator in Belarus, eine Art Beauftragter des Papstes.

Der griechisch-katholischen Kirche in Belarus gehören rund 5.000 Menschen an. Das Gebiet ist in 16 Pfarreien und 3 Diözesen eingeteilt, allerdings unterhalb des Rechtsstatus eines Bistums. Die Glaubensgemeinschaft ging aus der sogenannten Kirchenunion von Brest 1596 hervor, in der sich Christen des ostkirchlichen ("byzantinischen") Ritus dem Papst unterstellten.

Leitung seit 1943 unbesetzt

Nach früheren Organisationsformen entstand 1939 das belarussische Exarchat (ostkirchliches Bistum), dessen Leitungsamt jedoch ab 1943 unbesetzt blieb. Ab 1988 organisierten sich die Gläubigen neu und bemühten sich um eine öffentliche Anerkennung ihrer Pfarreien.

Die griechisch-katholische Kirche in Belarus zählt zu den sogenannten unierten Ostkirchen; diese folgen einem östlichen Ritus, stehen aber zugleich mit dem Papst in Rom in voller Kirchengemeinschaft. Zu den Ostkirchen zählen unter anderem die griechisch-katholischen Ukrainer, die im Nahen Osten beheimateten Maroniten und Melkiten sowie mehrere Kirchen aus der syrischen, koptischen, armenischen und indischen Tradition.

 

Quelle:
KNA