Vatikan-Mitarbeiter feiern Papst Leo XIV.

"Viva il Papa"-Rufe

Ansprachen des Papstes an die Vatikan-Mitarbeiter werden oft mit Spannung erwartet. Programmatische Pläne oder konfliktträchtige Spar-Appelle können zu diesem Anlass verkündet werden. Papst Leo XIV. tat nichts davon.

Papst Leo XIV. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Gut zwei Wochen nach seiner Wahl hat Papst Leo XIV. am Samstag die Vatikan-Mitarbeiter mit ihren Familien in Audienz empfangen. Die rund 5.000 Menschen feierten den Papst in der knapp einstündigen Begegnung in der vatikanischen Audienzhalle mit Applaus und "Viva il Papa"-Rufen. Der 69-Jährige nahm sich rund eine halbe Stunde Zeit, Hunderte Angestellte mit kleinen Kindern persönlich zu grüßen und zu segnen.

Zuvor hatte er den Vatikan-Mitarbeitern in einer kurzen Ansprache für ihre Arbeit gedankt. Seinen halb scherzhaft vorgetragenen Satz "Die Päpste kommen und gehen, aber die Kurie bleibt", quittierten sie mit
Lachen und Beifall. An mehreren Stellen erinnerte Leo XIV. an seinen Vorgänger Franziskus und dessen Kurienreform. Durch sie sei der Führungsapparat der katholischen Weltkirche in den Dienst der Verkündigung gestellt worden.

Eine programmatische Rede, über die manche zuvor spekuliert hatten, hielt der Papst nicht; seine Ansprache dauerte nur wenige Minuten. Nur wenige Sätze ließen aufhorchen. So betonte er die Rolle des
Vatikans als Ort der Weitergabe der Tradition. Wörtlich sagte er: "Die Kurie ist die Institution, die das historische Gedächtnis der Kirche bewahrt und weitergibt. (...) Das Gedächtnis ist wesentlich für einen lebendigen Organismus: Es ist nicht nur auf die Vergangenheit gerichtet, es nährt die Gegenwart und weist die Richtung für die Zukunft. Ohne Gedächtnis verirrt man sich."

Leo XIV. führt Konklave-Prämie wieder ein

Noch vor der Begegnung war bekannt geworden, dass Leo XIV. die von seinem Vorgänger abgeschaffte "Konklave-Prämie" aus Anlass der Papst-Wahl wieder eingeführt hatte. Alle Vatikan-Angestellten erhalten deswegen einen Bonus von 500 Euro.

Franziskus hatte diese und andere Prämien wegen der angespannten Haushaltslage des Vatikans abgeschafft. Beobachter vermuten, dass sich die finanzielle Situation des Vatikans verbessert, wenn es Leo XIV. gelingt, wieder mehr Geld US-amerikanischer Spender für den Vatikan zu mobilisieren.

Bei der Begegnung mit dem Papst waren alle Gliederungen des Vatikans vertreten: Die römische Kurie als Leitungsorgan der katholischen Weltkirche, die Angestellten des Vatikanstaats, auf dessen Gebiet der Heilige Stuhl angesiedelt ist, und Angestellte der Verwaltungsbehörde des Bistums Roms, des sogenannten Vikariats.

Leo XIV.: Das Leben von Robert Francis Prevost bis zur Papstwahl

Die Medien sind in Aufregung um den neuen Papst: War er Bischof in den USA? Oder in Peru? Wie kam er in den Vatikan? Zeit für eine Übersicht.

Der neue Papst Leo XIV. aus den USA ist als Ordensmann in Rom, in der vatikanischen Kurie und der Weltkirche zuhause. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt wichtige Stationen seines Lebens vor der Wahl:

 Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst, Leo XIV. / © Riccardo De Luca/AP (dpa)
Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst, Leo XIV. / © Riccardo De Luca/AP ( dpa )
Quelle:
KNA