Vatikan hofft auf Verbesserungen im Abkommen mit China

"Klären und überarbeiten"

Der Vatikan hofft, das umstrittene Abkommen mit China über Bischofsernennungen verbessern zu können. Man wolle nach dem Ende der Pandemie wieder direkte Kontakte aufnehmen, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

Eine Katholikin in China betet / © Katharina Ebel (KNA)
Eine Katholikin in China betet / © Katharina Ebel ( KNA )

Dabei wolle man "über die Ergebnisse der Vereinbarung nachdenken sowie möglicherweise über die Notwendigkeit, bestimmte Punkte zu klären oder zu überarbeiten", sagte Parolin dem privaten katholischen Mediennetzwerk ACI Stampa.

Das im Oktober 2018 in Kraft getretene vorläufige Abkommen wurde 2020 erstmals um weitere zwei Jahre verlängert. Die Frist läuft kommenden Herbst aus. Seitdem gab es bisher wenige Bischofsernennungen, denen sowohl chinesische Behörden wie auch der Papst zustimmten. Auf konkrete Punkte ging Parolin nicht ein.

Kritik an Vereinbarung

Die Vereinbarung, deren Wortlaut unter Verschluss gehalten wird, steht in der Kritik, weil sie das Leben katholischer Christen in der Volksrepublik nicht verbessere. Zudem würden Angehörige der nicht behördlich kontrollierten sogenannten Untergrundkirche weiter ins Abseits gedrängt.

So berichtete der vatikanische Informationsdienst "Asia News" (Montag) von erneuten Festnahmen und Verschleppungen mehrerer Bischöfe und Priester in den vergangenen Monaten.

Zahlen zur katholischen Kirche in China

Das kommunistisch regierte Riesenland China ist multireligiös. Laut dem China-Zentrum in Sankt Augustin bei Bonn sind seine fünf offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften der Buddhismus, Daoismus, Islam, Protestantismus und Katholizismus. Von den 1,4 Milliarden Chinesen sind rund 185 Millionen Buddhisten, etwa 23 Millionen zählen sich zum Islam, zum Protestantismus ca. 38 bis 60 Millionen; ca. 10 Millionen sind Katholiken. Die Zahl der Anhänger des Daoismus ist nicht feststellbar.

Zwei junge Männer, ein Seminarist und ein Sängerknabe, sitzen auf Stühlen während einer Messe am 13. Januar 2019 in der Kirche Xishiku in Peking. / © Gilles Sabrie (KNA)
Zwei junge Männer, ein Seminarist und ein Sängerknabe, sitzen auf Stühlen während einer Messe am 13. Januar 2019 in der Kirche Xishiku in Peking. / © Gilles Sabrie ( KNA )
Quelle:
KNA