Vatikan gibt künftig eine Straßenzeitung heraus

Über Spenden finanziert

Einmal monatlich erscheint demnächst im Vatikan eine Straßenzeitung. "L'Osservatore di strada", der Straßenbeobachter, soll vor allem jenen eine Stimme geben, die sonst nicht zu Wort kommen, teilte der Vatikan mit.

Frauen in Italien lesen Zeitung (Archiv) / © travelview (shutterstock)
Frauen in Italien lesen Zeitung (Archiv) / © travelview ( shutterstock )

Künftig werde die Zeitung an jedem ersten Sonntag im Monat herauskommen, online sowie als gedruckte Ausgabe. Letztere werde kostenlos nach dem Angelus-Gebet mit dem Papst auf dem Petersplatz verteilt, erstmals am Fest Peter und Paul (29. Juni).

Teil der Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano"

Das Magazin, Teil der Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano", werde gemeinsam mit Bedürftigen gestaltet. Man wolle jenen, die ein Talent zum Schreiben oder Zeichnen haben, eine Geschichte erzählen oder eine Meinung äußern wollen, eine Chance geben sich auszudrücken, heißt es in der Ankündigung.

Beteiligt seien zudem Persönlichkeiten aus der Welt der Kultur, wie Schriftsteller Journalisten, Schauspieler oder Musiker; in der ersten Ausgabe etwa der für seine Papst-Graffiti bekannte Straßenkünstler Maupal.

Graffito von Papst Franziskus als Bettler / © Stefania Malapelle/Romano Siciliani (KNA)
Graffito von Papst Franziskus als Bettler / © Stefania Malapelle/Romano Siciliani ( KNA )

Weiter widme sich die Straßenzeitung diesmal dem römischen Obdachlosen Mimmo und seiner Geschichte, heißt es weiter. Zudem werde es Artikel zu Migranten und Ehrenamt sowie Kurzgeschichten geben.

"L'Osservatore di strada" wird laut Mitteilung voll über Spenden finanziert. Unterstützer seien auch verschiedene Hilfsorganisationen, etwa die Caritas und die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio.

Gemeinschaft Sant'Egidio

Die im Mai 1968 in Rom entstandene katholische Bewegung Sant'Egidio widmet sich der karitativen Arbeit, der Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten sowie dem Dialog der Religionen. Sie hat nach eigenen Angaben rund 60.000 Mitglieder in 70 Ländern, davon 5.000 in Deutschland. Ihr Hauptsitz befindet sich im römischen Stadtteil Trastevere; ihr deutsches Zentrum ist seit 1983 Würzburg. Seit 1986 ist die ökumenisch stark engagierte Gemeinschaft von der katholischen Kirche als Laienvereinigung anerkannt.

Logo der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Logo der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA