Vatikan erwägt Öffnung des Paulus-Sarkophags - Pilger sollen Apostelgrab in Rom ansehen aber nicht anfassen können

Auf den Grabesspuren des Apostels Paulus

Überraschend viel mediales Echo hat in den vergangenen Tagen die angeblich sensationelle Entdeckung des Paulusgrabes unter dem Boden der Basilika "San Paolo vor den Mauern" in Rom gefunden. Die eigentliche Sensation aber ist, dass und wie man vergessen konnte, dass das Grab des Apostel Paulus sich seit gut 1900 Jahren dort befindet - sagt der Vatikan-Archäologe Giorgio Filippi. Er hat in den vergangenen sechs Jahren an nicht weniger als sechs Punkten unter dem Boden der Basilika Grabungen durchgeführt. Die Ergebnisse lassen ihn klipp und klar sagen: Hier ruht Paulus.

 (DR)

In der Basilika St. Paul vor den Mauern fanden Archäologen im Rahmen der mehrere Jahre währenden Ausgrabungsarbeiten in der Basilika heraus, dass der Sarkophag seit dem Bau der Basilika im vierten Jahrhundert unverändert an seinem Platz blieb. Als die Kirche wenige Jahrzehnte später wesentlich erweitert wurde, sei der Kirchenbau der Position des Sarkophags unter dem Papstaltar angepasst worden, erklärt der Leiter der Ausgrabungen, Giorgio Filippi.

Öffnung des Paulus-Sarkophags
Rompilger sollen künftig den Sarkophag des Apostels Paulus in Rom ansehen können, ohne ihn zu berühren. Mit diesen Worten kündigte der Erzpriester der Basilika Sankt Paul vor den Mauern, Kardinal Cordero Lanza di Montezemolo, am Montag den Bau einer Öffnung an, durch die die Gläubigen Einsicht in das Grab Apostels erhalten sollen, der nach der Überlieferung um 67 in Rom enthauptet wurde.

Gudrun Sailer hat den Vatikan-Archäologen in die Basilika begleitet - und der hat ihr alle Türen geöffnet, um ganz nah an das Paulus Grab heran zu kommen.