Vatikan begrüßt weitere Bischofsernennung in China

Im Rahmen eines Geheimabkommens

Seit 2018 regelt ein Geheimabkommen zwischen dem Vatikan und Peking die Ernennung neuer Bischöfe in der Volksrepublik China. Nun hat es wieder einmal funktioniert. Der Vatikan nahm es mit Zufriedenheit zur Kenntnis.

Symbolbild Pileolus für einen Bischof auf einem Stuhl / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Symbolbild Pileolus für einen Bischof auf einem Stuhl / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

Der Vatikan hat eine staatlich anerkannte Bischofsernennung in der Volksrepublik China mitgeteilt - und den Vorgang als Erfolg gewertet. Wie das vatikanische Presseamt (Mittwoch) erklärte, konnte am selben Tag Joseph Lin Yuntuan (73) sein Amt als Weihbischof im Bistum Fuzhou (Provinz Fujian) antreten, mit Anerkennung durch die staatlichen Behörden.

Vatikan zufrieden

Der vatikanische Pressesprecher Matteo Bruni kommentierte den Vorgang schriftlich. Darin heißt es, der Vatikan nehme die Anerkennung des neuen Weihbischofs zufrieden zur Kenntnis. Dies sei ein weiteres Resultat des Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und den chinesischen Behörden und "ein relevanter Schritt auf dem Weg des Bistums als Gemeinschaft".

Matteo Bruni (r.) / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Matteo Bruni (r.) / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Das unter Papst Franziskus ausgehandelte Geheimabkommen mit der Volksrepublik China ist innerkirchlich umstritten. Vor allem konservative Kreise warfen dem Papst und seinem diplomatischen Apparat vor, den kommunistischen Machthabern in Peking zu weit entgegengekommen zu sein. Der genaue Inhalt des Vertrags ist nicht bekannt; er regelt die Ernennung von Bischöfen in China durch den Papst und die Rechte staatlicher Stellen bei ihrer offiziellen Anerkennung.

Katholische Kirche in China

Rund zehn Millionen der knapp 1,4 Milliarden Einwohner der Volksrepublik China sind laut Expertenschätzungen Katholiken; die Behörden verzeichnen jedoch offiziell lediglich gut sechs Millionen. Das US-Forschungsinstitut Pew geht von neun Millionen aus. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen.

Menschen beten am 13. Januar 2019 vor der Kirche Xishiku in Peking (China). / © Gilles Sabrie (KNA)
Menschen beten am 13. Januar 2019 vor der Kirche Xishiku in Peking (China). / © Gilles Sabrie ( KNA )
Quelle:
KNA