US-Bericht zur Religionsfreiheit

Kritik an Nordkorea

US-Außenminister Mike Pompeo hat den neuen amerikanischen Jahresbericht zur internationalen Religionsfreiheit vorgestellt. Präsident Donald Trump kämpfe für das Recht auf Glaubensfreiheit, betonte er.

US-Kritik an Religionsfreiheit in Nordkorea / © Wong Maye-E (dpa)
US-Kritik an Religionsfreiheit in Nordkorea / © Wong Maye-E ( dpa )

Pompeo kündigte zudem eine erste internationale Konferenz von hohen Regierungsvertretern und religiösen Führern Ende Juli in Washington zum Thema an.

Gewissensfreiheit sei ein "grundlegendes Menschenrecht", sagte der US-Botschafter für Religionsfreiheit, Sam Brownback. Von diesem Recht stammten andere Rechte ab.

Kritik an einer Reihe von Ländern

Das US-Außenministerium hat in dem Bericht die Verletzung der Religionsfreiheit in einer Reihe von Ländern kritisiert. Nordkorea gehe hart vor gegen Gläubige mit "Hinrichtungen, Folter, Schläge und Festnahmen". Geschätzte 80.000 bis 120.000 Menschen würden Berichten zufolge in Gefangenenlagern "unter entsetzlichen Bedingungen" festgehalten. Manche der Häftlinge würden wegen ihres Glaubens eingesperrt. Nordkoreas Regierung toleriere humanitäre Hilfe von bestimmten ausländischen religiösen Verbänden. Deren Kontakte zu Nordkoreanern seien jedoch begrenzt und würden streng überwacht.

Die Regierung von Myanmar verübe "Völkermord" gegen die mehrheitlich muslimische Rohingya-Minderheit, urteilte Brownback. Die internationale Gemeinschaft müsse mehr tun. Myanmar habe ihm die Einreise verweigert. Aus China liegen laut Jahresbericht Berichte vor, dass Angehörige bestimmter Glaubensgruppen inhaftiert und misshandelt werden. Nur Gruppen, die staatlich genehmigten "patriotischen religiösen Assoziationen" angehörten, dürften offiziell Gottesdienste abhalten. Tibetische Buddhisten und uigurische Muslime beklagten schwere gesellschaftliche Diskriminierung.

Ausübungsverbote im Iran und Saudi-Arabien

Im Iran sei es gesetzlich verboten, Muslime zu anderen Religionen zu bekehren. Verkündigung könne mit Tod bestraft werden.

Nicht-Muslime dürften ihren Glauben nicht öffentlich bei Gottesdiensten und durch Tragen religiöser Symbole zum Ausdruck bringen. Es gebe Ausnahmen für ausländische Landesbewohner. Auch in Saudi Arabien sei das "öffentliche Ausüben nicht islamischer Religionen" verboten. Menschen seien wegen "Unglaubens, Gotteslästerung, Verstoß gegen islamische Werte und Zauberei verurteilt und eingesperrt worden".

Namentlich erwähnte Brownback den seit 19 Monaten in der Türkei inhaftierten protestantischen Pastor Andrew Brunson. Die Türkei wirft dem US-amerikanischen Geistlichen Spionage und Beihilfe zum Terrorismus vor. Brownback sagte, die US-Regierung setze sich für Brunson bis zur Freilassung ein.


Quelle:
epd