Orthodoxe Bischöfe kritisieren "Matic-Bericht" zu Frauenrechten

Ungeborenes Leben berücksichtigen

Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland hat den "Matic-Bericht" zu Frauenrechten und Abtreibung kritisiert. Die Würde allen Lebens," auch und insbesondere ungeborener Kinder", sei unantastbar und unveräußerlich.

Eine Frau mit einem Schwangerschaftstest / © leoanna (shutterstock)
Eine Frau mit einem Schwangerschaftstest / © leoanna ( shutterstock )

Das erklärten die Bischöfe am Mittwoch zum Abschluss ihrer Frühjahrssitzung in Köln. "Daher halten wir es für problematisch, dass der vorliegende Resolutionsentwurf diese Rechte des ungeborenen Kindes nicht berücksichtigt. Sie sind aber mindestens ebenso wichtig wie das Anliegen, für den Schutz von Frauen vor Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt sowie ihre Gesundheit und ihre Rechte einzutreten, welches dem Resolutionsentwurf zugrunde liegt."

Das Europaparlament beriet am Mittwochabend über eine Vorlage des kroatischen Mitte-Links-Politikers Predrag Matic, die eine Änderung nationaler Regelungen verlangt, zum Beispiel die Auslagerung der Abtreibung aus dem Strafrecht. In dem Bericht werden "sogenannte Gewissensklauseln" kritisiert, die "Leben und Rechte der Frauen gefährden".

Kritik auch von anderen Bischofskonferenzen

Auch die Deutsche Bischofskonferenz, die EU-Bischofskommission COMECE und andere Kirchenvertreter hatten den Vorstoß in den letzten Tagen kritisiert.

Neben einer Aussprache über den Matic-Bericht standen die Auswirkungen der Corona-Krise auf das kirchliche Leben sowie die geplanten Feierlichkeiten zum 1.700-jährigen Jubiläum des Konzils von Nizäa im Jahr 2025 auf der Agenda des Bischofstreffens. Die Frühjahrssitzung war wegen der Pandemie verschoben worden; das Herbsttreffen soll am 11. November in Nürnberg stattfinden.


Quelle:
KNA