UN-Nothilfegipfel

 (DR)

Beim ersten Weltnothilfegipfel wollen die Vereinten Nationen die Versorgung bedürftiger Menschen in Krisengebieten verbessern. An dem zweitägigen Treffen in Istanbul nahmen rund 6.000 Vertreter von Staaten und internationalen Organisationen teil. Mit dem Gipfel reagieren die UN auf die weltweit stark gestiegene Zahl von Krisen und notleidenden Menschen. Laut UN brauchen weltweit 125 Millionen Menschen Hilfe, 60 Millionen sind auf der Flucht. Die UN rechnen in diesem Jahr mit einem Finanzbedarf von 20 Milliarden Dollar (18 Milliarden Euro). In vielen Krisengebieten reicht das Geld nicht aus, um die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) rief die internationalen Geldgeber auf, ihre finanziellen Zusagen für die Nothilfe in Krisengebieten einzuhalten. "Die Menschen in den Krisengebieten müssen sich auf die versprochene Hilfe verlassen können", sagte Müller. Deutschland halte seine Versprechen. Die Bundesregierung will bis 2018 2,3 Milliarden Euro zahlen, davon 1,2 Milliarden in diesem Jahr.

Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, forderte die Staaten auf, sich zu einer gesicherten Hilfsfinanzierung zu verpflichten. Sie müssten in Bargeldtransfers an Betroffene anstatt in Lagerhaltung, Transportflüge und Hilfspakete investieren, erklärte sie.

Im Vorfeld gab es Kritik an dem Gipfel. Viele Teilnehmer erwarten von dem Treffen keine konkreten Ergebnisse. Die Hilfsorgansatione Ärzte ohne Grenzen (MSF) sagte ihre Teilnahme in Istanbul ab, weil sie das Treffen für ein "Feigenblatt" hält. Russland wiederum kritisierte, Hilfsorganisationen spielten bei dem Gipfel eine zu starke Rolle. (dpa/Stand 23.05.16)