UN brauchen Hunderte Millionen Euro für Rohingya-Krise

 (DR)

Die Vereinten Nationen haben zu großzügiger internationaler Unterstützung für weit mehr als eine Million Menschen in der Rohingya-Krise aufgerufen. Im laufenden Jahr würden 815 Millionen Euro benötigt, um die notleidenden Kinder, Frauen und Männer in Bangladesch zu versorgen, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit.

Die Gelder für den Nothilfeplan 2019 müssten rasch fließen, betonte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. Die Hilfe solle mehr als 900.000 aus Myanmar geflohenen Rohingya zugutekommen, aber auch mehr als 330.000 bedürftigen Bürgern Bangladeschs. Die humanitäre Lage der Menschen sei sehr schlecht, die meisten von ihnen seien auf Lebensmittelhilfe angewiesen.

Zudem benötigten die verzweifelten Menschen Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen, Unterkünfte, Medizin und Schutzvorkehrungen. Der Generaldirektor der Internationalen Organisation für Migration, António Vitorino, dankte der Regierung Bangladeschs für ihre Bereitschaft, die vertriebenen Rohingya aufzunehmen. Die meisten Geflohenen halten sich in Bangladeschs Region Cox's Bazar auf. UN-Hochkommissar Grandi verlangte von der Regierung des buddhistisch geprägten Myanmars, die Voraussetzungen für eine friedliche und sichere Rückkehr der muslimischen Rohingya zu schaffen.

Die muslimischen Rohingya werden im buddhistisch dominierten Myanmar seit langem verfolgt und unterdrückt. Nach einer Militäroffensive Ende August 2017 sind mehr als 745.000 Angehörige der Volksgruppe nach Bangladesch geflohen. Nach früheren Gewaltausbrüchen waren Rohingya ebenfalls von Myanmar nach Bangladesch geflohen. UN-Ermittler und Menschenrechtler werfen Myanmars Armee Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. (epd, 15.2.19)