Umfrage: Bundesbürger fordern mehr soziales Engagement

 (DR)

Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland sieht laut einer Umfrage der Aktion Mensch einen großen Bedarf für mehr freiwilliges Engagement in der Gesellschaft. 63 Prozent der Befragten seien dieser Ansicht, bei den 14- bis 19-Jährigen gilt das sogar für 80 Prozent, teilte die Hilfsorganisation am Mittwoch in Bonn mit. Vor allem im sozialen Bereich (13 Prozent), beim Umweltschutz (10) und in der Pflege (9) ist den Befragten zufolge mehr Einsatz nötig.

Doch trotz dieser Zahlen und der großen Solidaritätswelle in der Corona-Krise ist nach der Umfrage aktuell nur jeder Fünfte (21 Prozent) tatsächlich freiwillig im Einsatz. Immerhin weitere 20 Prozent könnten sich zumindest vorstellen, selbst freiwillig aktiv zu werden. Für nahezu jeden Dritten (31 Prozent) komme ein persönliches Engagement dagegen überhaupt nicht in Frage.

Der größte Hinderungsgrund für diejenigen, die sich bislang nicht engagieren, ist laut Erhebung die mangelnde Zeit (56 Prozent). Als weitere Gründe nannten die Befragten demnach unter anderem den Mangel an flexiblen Möglichkeiten (6 Prozent) und das Fehlen passender Angebote in der Nähe (5 Prozent).

Bei mehr als jedem Zehnten (11 Prozent) hat sich die Bereitschaft, sich zu engagieren, durch die Corona-Krise erhöht, bei den 14-bis 19-Jährigen sogar bei jedem Fünften (20 Prozent). 9 Prozent der Befragten gaben dagegen an, dass sich ihre Bereitschaft für ein freiwilliges Engagement reduziert habe.

Um mehr Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu begeistern, startete die Aktion Mensch nun eine Initiative. Im Zentrum stehe dabei "Das echt soziale Netzwerk", in dem es nicht um Likes und Follower gehe, sondern um echte Begegnung. Unter dem Link https://www.aktion-mensch.de/dein-engagement kann man sich beteiligen. (kna, dr, 20.08.2020)