Ukrainisches Kirchenoberhaupt warnt vor drohendem Hungertod

"Besorgniserregender Trend"

Die von Russland angegriffene Ukraine benötigt dringend Lebensmittel und andere Hilfsgüter. In einer Videobotschaft bittet die griechisch-katholische Kirche des Landes um mehr Unterstützung und bedankt sich bei Hilfswerken.

Symbolbild Hilfsgüter für Menschen in der Ukraine / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Hilfsgüter für Menschen in der Ukraine / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk beklagt einen "besorgniserregenden Trend eines starken Rückgangs der humanitären Hilfe für die Ukraine". 

Swjatoslaw Schewtschuk / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Swjatoslaw Schewtschuk / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

Das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche rief in seiner wöchentlichen Videoansprache am Sonntagabend dazu auf, "zu verhindern, dass sich diese gewaltige Krise in eine humanitäre Katastrophe verwandelt".

Staat und Kirche, öffentliche und internationale Institutionen müssten zusammenarbeiten, um in dem von Russland angegriffenen Land den Menschen in Not die notwendige Hilfe zu leisten.

Notlage international zu wenig bekannt

12,7 Millionen Menschen seien auf Soforthilfe angewiesen, aber nur ein Viertel von ihnen erhalte sie, so Schewtschuk. Fünf Millionen Menschen fehlten Lebensmittel, internationale Organisationen könnten jedoch nur zwei Millionen versorgen. Es sei zu wenig bekannt, dass Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer "am Rande des Hungertodes" stünden, kritisierte er. 

Zugleich dankte der Geistliche Caritas international, anderen Hilfswerken und Kirchengemeinden in der ganzen Welt für ihre Unterstützung.

Der Großerzbischof bedankte sich auch bei Papst Leo XIV. Dieser verfolge seit den ersten Tagen seines Pontifikats die Ereignisse in der Ukraine mit großer Aufmerksamkeit und versuche, "alles zu tun, um die mörderische Hand des Aggressors und alles, was er verursacht, zu stoppen". Der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche gehören etwa zehn Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer an.

Caritas international

Caritas International arbeitet eng mit den weltweit 165 nationalen Caritas-Organisationen zusammen. Von seinem Hauptsitz in Freiburg aus unterstützt das katholische Hilfswerk jährlich etwa 1.000 Hilfsprojekte in aller Welt. In den Projekten gewährleisten die Kompetenz und das Engagement der einheimischen Caritas-Mitarbeiter den dauerhaften Erfolg vor Ort.

Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis (shutterstock)
Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis ( shutterstock )
Quelle:
KNA