Morgenimpuls von Schwester Katharina

Über das Aussteigen aus dem Hamsterrad

Ohne Gewissensbisse mal gar nichts machen? Vielen fällt das schwer. Doch Schwester Katharina findet es wunderbar, wenn sich jemand traut, aus dem täglichen Hamsterrad auszusteigen - dann kann man bei den Veränderungen förmlich zuschauen!

Hamsterrad (shutterstock)

Vor ein paar Tagen habe ich eine Mail bekommen, deren Inhalt gar nicht so selten ist. Eine junge Frau schreibt: "Ich bin Studentin, 21 Jahre alt und auf der Suche nach meinem Platz im Leben beziehungsweise nach einer Richtung, wo es hingehen soll. Jemand hat mir empfohlen, auf meiner Suche einige Tage in Olpe zu verbringen, um dort in Stille einzukehren. Deswegen wollte ich fragen, ob es im März die Möglichkeit gibt, bei Ihnen im Konvent einige Tage zu verbringen oder sogar Exerzitien zu machen."

Nach einigen Mails hin und her wird sie nun kommen. Und für mich ist es immer wieder wunderbar, zu spüren, wenn sich jemand traut, aus dem Altgewohnten auszubrechen, auszusteigen aus dem täglichen Hamsterrad, dann kann man bei den Veränderungen förmlich zuschauen. Ohne schlechtes Gewissen mal lange und ausgiebig schlafen, spazieren gehen oder schwimmen und ganz entspannt nach nur zwei Tagen die Themen anzuschauen, die mich eigentlich beschäftigen. Tatsächlich Lebensalternativen sehen und ganz entspannt von allen Seiten anschauen, ohne zu werten und ohne gleich Entschlüsse fassen zu müssen.

Vielleicht kann auch für Sie das kommende Wochenende eine gute Möglichkeit sein, das im Kleinen und Zuhause zu versuchen. Mal etwas ganz anderes machen, einen oder mehrere Gänge runterschalten, ohne Gewissensbisse Zeit nehmen oder sogar mal gar nichts machen. Einfach nur Dasein mit Leib und Seele und Herz und Gemüt. Sie werden merken, wie munter und kreativ Sie dann werden. Trauen Sie sich!


Quelle:
DR