Bischof Hanke hebt Bedeutung von "Laudato si" hervor

Türöffner für Umwelt-Anliegen in der Kirche

Die Umwelt-Enzyklika "Laudato si" hat nach den Worten des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke in der Kirche Türen geöffnet für die Bewahrung der Schöpfung. Doch auch wenn sich vieles getan habe, gebe es noch viel zu tun.

Papstenzyklika "Laudato si" als politische Vorlage / ©  Cristian Gennari (KNA)
Papstenzyklika "Laudato si" als politische Vorlage / © Cristian Gennari ( KNA )

Vor 10 bis 15 Jahren sei vieles, was heute selbstverständlich erscheine, noch eine Randerscheinung gewesen, sagte Hanke in einem Interview für die aktuelle Ausgabe der "Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt". So sei einst etwa seine ökologische Positionierung "von dem einen oder anderen Mitbruder eher als persönliches pastorales Hobby oder als kirchlicher Nebenschauplatz empfunden" worden.

Schöpfungsverantwortung kein Randthema mehr

Bischof Gregor Maria Hanke / © Simon Koy (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke / © Simon Koy ( KNA )

Heute jedoch zeige der Blick auf die Bistümer, dass das Thema Schöpfungsverantwortung kein Randthema mehr sei, hob der Bischof hervor. Dennoch gebe es noch viel zu tun. Für seine eigene Diözese gab Hanke als Ziel möglichst baldige Klimaneutralität aus. "Dazu müssen wir in Zukunft den Klimaschutz auch strukturell stärker in unseren Prozessabläufen berücksichtigen."

Außerdem wolle er als Bischof das Anliegen stärker unter der Selbstverpflichtung zu einem christlich-solidarischen Lebensstil umgesetzt wissen.

Um Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen, bedürfe es in einem ersten Schritt der Einsicht und eines Mentalitätswandels, gab Hanke zu bedenken. "Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung aus christlicher Sicht erschöpft sich nicht einfach darin, CO2 zu bilanzieren oder Strategien zum Ressourcenverbrauch zu entwickeln." Das christliche Engagement in dieser Hinsicht brauche die vom Glauben geprägte Haltung, die Schöpfung als Geschenk und Aufgabe annehmen zu können.

Die daraus erwachsende Dankbarkeit und Freude gebe Kraft zum Einsatz für die Schöpfung als Garten Gottes.

Aus der "Haltung des Gärtners" agieren

Nach den Worten des Bischofs geht es darum, aus der "Haltung des Gärtners" zu agieren und nicht aus einem Abwehrmechanismus der Angst vor apokalyptischen Szenarien des drohenden ökologischen Kollapses.

Dafür brauche es eine gute geistliche Grundlage. Hanke setzt dabei auf das im ökologisch ausgerichteten Benediktinerkloster Plankstetten angesiedelte Zentrum für Schöpfungsspiritualität. Dieses sollte sich im Verbund mit dem Bistum profilieren.

Enzyklika "Laudato si"

Klimawandel, Artenvielfalt, Trinkwasser: Diese Themen bestimmen die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Er wendet sich damit an "alle Menschen guten Willens" - und erklärt, warum eine ökologische Umkehr auch soziale Gerechtigkeit bedeutet. Papst Franziskus hat die reichen Industrienationen zu einer grundlegenden "ökologischen Umkehr" aufgefordert, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen.

Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA