Irak hält an Papstbesuch fest

Trotz Unruhen

Ungeachtet einer angespannten Sicherheits- und Pandemielage im Irak wird Papst Franziskus am Freitag zu einer viertägigen Visite erwartet. Das Außenministerium in Bagdad erklärte am Montag, es gebe trotz "enormer Herausforderungen" den Willen, die Reise zu realisieren.

Ein bewaffneter Polizist steht an einer Kirche neben einem Bild des Papstes inmitten einer Sicherheitskontrolle / © Ameer Al Mohammedaw (dpa)
Ein bewaffneter Polizist steht an einer Kirche neben einem Bild des Papstes inmitten einer Sicherheitskontrolle / © Ameer Al Mohammedaw ( dpa )

Ministeriumssprecher Ahmed al-Sahaf sprach laut dem irakischen Sender Alsumaria von einer "nationalen Aufgabe" und einer seltenen Chance zur Zusammenarbeit aller Gruppen im Land. Der Papstbesuch richte sich bewusst an den Irak als plurale Gesellschaft.

In den vergangenen Tagen waren im südirakischen Nasiriya Demonstrationen gegen die Provinzregierung in Gewalt eskaliert. Irakische Medien berichteten von mehreren Toten und Dutzenden Verletzten. Es handle sich um die schwersten Ausschreitungen seit den Massenprotesten 2019/2020.

Friedensfrist bis zum Ende des Besuchs

Der Gouverneur der Provinz Dhi Qar, Nazim al-Waeli, trat am Wochenende zurück. Ein Komitee der Protestbewegung formulierte weitergehende Forderungen, versprach aber eine Friedensfrist bis um Ende des Papstbesuchs.

Franziskus will am Samstag in der antiken Stadt Ur bei Nasiriya ein Gebet mit Vertretern unterschiedlicher Religionen halten. Die politischen Verhältnisse im Irak sind stark von divergierenden religiösen und ethnischen Gruppen bestimmt.


Quelle:
KNA