Trostpflaster-Aktion hilft gegen schlechte Noten

"Beim nächsten Mal klappt's besser"

An diesem Freitag gab es die Halbjahreszeugnisse an den Schulen. All jenen, die dabei von ihren Zensuren enttäuscht sind, soll die Trostpflaster-Aktion der Katholischen Studierenden Jugend im Erzbistum Köln helfen.

 © Lukassek (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Alle Schüler, die eine schlechte Note auf dem Zeugnis haben, bekommen von den Gruppenleitern der Katholischen Studierenden Gemeinde (KSJ) ein echtes "KSJ Trostpflaster", einen Lolli und einen aufmunternden Spruch, mit auf den Heimweg. Wie lief es heute bei Ihnen? Mussten Sie viel Trost verteilen?

Marike Warmers (Abiturientin): Es lief sehr gut, die Aktion wird immer sehr gut angenommen von den Schülerinnen und Schülern. Viele kommen bei uns vorbei, um sich einen Lolli als Trostpflaster abzuholen – und danach lächeln auch fast alle wieder.

DOMRADIO.DE: Funktioniert das denn alles gut? Auch unter den Corona-Regeln aktuell?

Warmers: Wir sind aus der Schule natürlich schon gewöhnt, die ganze Zeit Masken zu tragen und Abstand zu halten und genau so setzen wir das auch bei unseren Aktionen um. Unsere Trostpflaster-Aktion findet immer draußen auf dem Schulhof statt, also im Freien. Und wir versuchen natürlich alle untereinander Abstand zu halten.

DOMRADIO.DE: Die Aktion gibt es jetzt schon seit mehreren Jahren. Haben Sie selber da auch mal Trost gebraucht nach einer Zeugnis-Vergabe?

Warmers: Tatsächlich ja, die Aktion gibt es an unserer Schule wie gesagt schon ziemlich lange. Auch als ich früher eine schlechte Note hatte, bin ich immer sofort da hingegangen und habe mich sehr darüber gefreut. Jetzt bieten wir das eben für die jüngeren Kinder an.

DOMRADIO.DE: Dann ist alles schon gar nicht mehr so schlimm, wenn man sein Trostpflaster bekommt. Ab der neunten Klasse kann man da mitmachen als Leiter. Warum haben Sie gesagt, ich mache da jetzt mit?

Warmers: Ich habe das relativ schnell entschieden. Ich hatte als kleines Kind immer schon ganz großen Spaß an der KSJ, nicht nur an der Trostpflaster-Aktion, die einem immer sehr geholfen hat, sondern auch an anderen Aktionen, die wir anbieten, wie wöchentliche Gruppenstunden und Fahrten. Es gibt ein ganz großes Sommerlager, wo wir nach Österreich oder Dänemark fahren. Als ich dann alt genug war, habe ich mich dazu entschieden, diese Freude, die ich als Kind erfahren durfte, weiterzugeben an Jüngere.

DOMRADIO.DE: Was muss man denn machen, um da Leiter werden zu können und bei dieser Aktion mitmachen zu können?

Warmers: Mitmachen kann im Prinzip jeder. Wir haben eine Bewerbungsseite auf unserer Homepage und jeder, der Lust und Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat, darf sich da melden.

DOMRADIO.DE: Die Aktion findet nicht überall statt. Bei ihnen gibt es das, aber eben nicht überall. Haben Sie zum Abschluss vielleicht einen Trost-Tipp für alle, die heute schlechte Noten bekommen haben und sich jetzt bei Ihnen kein Trostpflaster abholen können?

Warmers: Da kann ich Ihnen den Spruch zitieren, der auf unseren Fähnchen an den Lollis dranhängt: "Kopf hoch! Beim nächsten Mal klappt's besser!"

Das Interview führte Hannah Krewer.

Rund 2,1 Millionen Schüler erhalten Halbjahreszeugnisse

Zum Ende des ersten Schulhalbjahres steht an diesem Freitag für rund 2,1 Millionen Schüler und Schülerinnen in Nordrhein-Westfalen die Übergabe der Halbjahreszeugnisse an. "Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern und auch ihren Eltern, dass sie mit stolzem Blick auf die Halbjahreszeugnisse schauen, denn unsere Schülerinnen und Schüler haben in dieser andauernden, besonders herausfordernden Zeit große Leistungen erbracht", erklärte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstag in Düsseldorf.

Zeugnis / © Ina Fassbender (dpa)
Zeugnis / © Ina Fassbender ( dpa )
Quelle:
DR