Trauergottesdienst in westfälischem Hopsten - Notfallseelsorger im domradio

"Erste Hilfe für die Seele"

Nach dem schweren Busunfall auf der Autobahn 14 wird heute in Sachsen-Anhalt der Opfer gedacht und den Einsatzkräften gedankt. An der Gedenkfeier in der St. Marienkirche in Bernburg nehmen unter anderen auch Bundesverkehrsminister Tiefensee und Ministerpräsident Böhmer teil. Bei dem schweren Busunfall waren am Montagnachmittag 13 Menschen ums Leben gekommen, 36 wurden verletzt. Bei den Opfern handelt es sich um eine Seniorengruppe aus Nordrhein-Westfalen.

 (DR)

Mit einem katholischen Gedenkgottesdienst im westfälischen Hopsten bei Ibbenbüren hatten am Dienstagabend mehr als 600 Gottesdienstbesucher der Opfer des Busunglücks gedacht. Unter den Teilnehmern waren auch NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Sozialminister Karl-Josef Laumann (beide CDU).  "Es ist ein bewegender Moment, wenn man die Kinder derjenigen, die zu Tode gekommen sind, weinen sieht", sagte Rüttgers nach dem Gottesdienst am Dienstagabend.

"Dann weiß man, was für ein großes Leid das ganze Dorf getroffen hat." Sozialminister Laumann nahm ebenfalls am Gottesdienst in der St.-Georg-Kirche teil. "Die Betroffenheit in der ganzen Region bei den Menschen ist riesengroß", sagte er.

Am Donnerstag ist ein Gedenkgottesdienst in Bernburg in Sachsen-Anhalt mit dem Dessauer Kirchenpräsidenten Helge Klassohn geplant. Die Beisetzungen werden nach Angaben der Gemeinde Hopsten voraussichtlich am Wochenende stattfinden.

Bei einem Busunfall am Montag in Sachsen-Anhalt kamen 13 Menschen ums Leben, etwa 30 Reisende wurden schwer verletzt. Der mit Senioren besetzte Reisebus aus Hopsten bei Ibbenbüren war eine Böschung hinabgestürzt und völlig zerstört worden. Verursacht wurde der Unfall nach Polizeiangaben von einem Lkw, der ungebremst auf den wegen eines Staus langsam vor ihm fahrenden Bus gerast war und ihn über die Leitplanke gestoßen hatte.

Kirche äußert sich bestürzt über Busunfall
Der westfälische Präses Alfred Buß hat sich bestürzt über das Busunglück in Sachsen-Anhalt geäußert. Der entsetzliche Unfall habe das Leben von 13 Menschen aus Westfalen in einem Augenblick zerstört und viele andere schwer verletzt, sagte der evangelische Theologe am Dienstag in Bielefeld. Solch ein Unglück stelle Fragen, "die uns stumm und leer zurücklassen".

Der leitende Theologe rief zum Gebet für die Verletzten sowie für die Angehörigen der ums Leben gekommenen Reisenden auf.
In dem westfälischen Heimatort der Unfallopfer, dem 8.000-Einwohner-Ort Hopsten bei Ibbenbüren, sollte am Dienstagabend ein katholischer Trauergottesdienst stattfinden.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) bezeichnete den Unfall als "unbegreifliche Tragödie" und sprach den Angehörigen der Toten sein "tief empfundenes Beileid" aus. In Hopsten waren nach Angaben des Kirchenkreises Tecklenburg 15 Seelsorger im Einsatz. Für die Angehörigen wurde zudem ein Betreuungszentrum in einer Schule eingerichtet.
Am Unfallort bei Könnern waren nach Angaben der Landespolizeipfarrerin Thea Ilse vier Notfallseelsorger sowie zwei Polizeipfarrer im Einsatz. Sie hätten mit den Unfallopfern Gespräche geführt und sie später im Krankenhaus besucht.

Insgesamt seien 220 Rettungskräfte sowie 70 Polizeibeamte im Einsatz gewesen. Auch den Rettungshelfern würden seelsorgerische Gespräche angeboten. "Die hohe Anzahl von 13 Todesopfern auf einmal übersteigt die seelische Belastungsgrenze bei vielen", sagte Ilse.