Mehr als 2.000 Trauernde nehmen Abschied von Opfern des Busunglücks

Trauerfeier im westfälischen Hopsten

Mehr als 2.000 Trauernde haben am Samstag im westfälischen Hopsten bei einer bewegenden Gedenkfeier von den Todesopfern des Busunglücks in Sachsen-Anhalt Abschied genommen. In seiner Predigt würdigte der katholische Weihbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst die große Hilfsbereitschaft der Mitmenschen sowie die Arbeit der Seelsorger und Einsatzkräfte.

 (DR)

An dem Trauergottesdienst nahmen unter anderem Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Nordrhein-Westfalens Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) teil. Dem Trauerzug schlossen sich knapp tausend Menschen an. Zwölf der Todesopfer des Busunfalls vom 18. Juni wurden in Hopsten beerdigt. Das 13. Opfer stammt aus einem Nachbarort und sollte dort bestattet werden.

Wegen der großen Trauergemeinde wurde die Trauerfeier in der Turnhalle von Hopsten abgehalten, wo sich mehr als 1.300 Teilnehmer, darunter 100 Ehrengäste, versammelt hatten. Weitere rund 900 Menschen verfolgten die Feier über Lautsprecher außerhalb der Turnhalle und in der katholischen Kirche St. Georg.

«Die Lücken, die bleiben, bewegen hier den ganzen Ort», sagte Tebartz-van Elst. «Denn wo jeder jeden kennt, wo Verwandtschaft und Nachbarschaften das Miteinander in Verbänden und Vereinen auf Grund seiner großen Dichte für alle Heimat bedeutet, macht der Tod von 13 geliebten Menschen viele hier am Ort auch heimatlos.» Wo so viel Anteilnahme zu erleben sei, gebe es aber auch Wege für die, die Hilfe und Halt benötigten, sagte der Geistliche.

Während der Messe in der festlich gestalteten Halle standen die zwölf Särge an der Wand aufgereiht. Dahinter zeigten von Blumenkränzen eingerahmte Fotos Bildnisse der Verstorbenen. Vor jedem Sarg waren Stuhlreihen für die Angehörigen aufgestellt. Am Donnerstag hatte bereits am Unglücksort Bernburg (Sachsen-Anhalt) eine Gedenkfeier mit dem Dessauer Kirchenpräsidenten Helge Klassohn stattgefunden, an dem auch Tiefensee und der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Wolfgang Böhmer (CDU) teilnahmen.

Bei dem Busunfall auf der Autobahn 14 nahe Könnern wurden 13 Menschen getötet und 36 Fahrgäste teilweise schwer verletzt. Verursacht wurde der Unfall von einem Lastwagenfahrer, der ungebremst auf den wegen eines Staus langsam vor ihm fahrenden Bus gerast war und ihn über die Leitplanke gestoßen hatte.