Brasilianischer Kardinal Eusebio Scheid an Corona gestorben

Trauer um Alterzbischof von Rio

Kardinal Eusebio Oscar Scheid, deutschbrasilianischer Alterzbischof von Rio de Janeiro, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Papst Franziskus würdigte den verstorbenen Kardinal Eusebio Scheid als "großzügigen Seelsorger".

Trauer um Kardinal Eusebio Oscar Scheid / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Trauer um Kardinal Eusebio Oscar Scheid / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Wegen einer Lungenentzündung infolge einer Covid-19-Ansteckung war Kardinal Scheid zuletzt im Krankenhaus behandelt worden. Das teilte die dortige Diözese Sao Jose dos Campos mit. Wegen der Pandemie werde es weder eine Totenwache noch eine Messe zu Ehren des am Mittwoch Verstorbenen in Sao Jose dos Campos geben.

Leiter der Erzdiözese Rio

Von 2001 bis 2009 leitete Scheid die Erzdiözese Rio, die mit rund vier Millionen Katholiken zu den größten der Welt zählt. Seine Amtszeit endete mit einem Skandal über ein großes Apartment, das sein Finanzchef für ihn in Rio kaufte. Die Erzdiözese soll damals Millionenbeträge für den Kauf von Luxusgütern ausgegeben haben, während gleichzeitig Angestellte aus Kostengründen entlassen wurden.

Scheid äußerte sich oft deutlich zur sozialen und politischen Lage im Land. Als einer der ersten beklagte er, dass Millionen Slumbewohner dem Terror von Gangsterbanden ausgeliefert seien. Diese Milizen entwickelten sich mehr und mehr zu einem "Staat im Staate". Ein großes Thema waren für ihn Abtreibung und Lebensschutz.

Der in Luzerna im Staat Santa Catarina geborene Deutsch-Brasilianer Scheid, dessen Vorfahren im 19. Jahrhundert aus der Gegend von Tholey im Saarland nach Brasilien auswanderten, war Mitglied der Missionsgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester (SCI). Er studierte an der Päpstlichen Universität Gregoriana und wurde 1960 in Rom zum Priester geweiht.

Verbindung zu Helder Camara

Zu Beginn seiner Karriere als Theologieprofessor lehrte Scheid von 1964 bis 1965 für kurze Zeit unter dem berühmten Bischof Helder Camara (1909-1999) am Seminar in Recife. Nach seiner Bischofsweihe 1981 war er Bischof von Sao Jose dos Campos; 1991 übernahm er die Leitung der Erzbistums Florianopolis.

Nach dem Tod Scheids gibt es noch 227 Kardinäle. Davon könnten 128 an einer Papstwahl teilnehmen, da sie jünger als 80 Jahre sind und ihre Kardinalsrechte ausüben dürfen. Brasilien stellt nun noch acht Mitglieder des päpstlichen Senats, davon vier mit Wahlrecht.

Papst würdigt an Corona verstorbenen Kardinal Scheid

Papst Franziskus hat den verstorbenen Kardinal Eusebio Scheid als "großzügigen Seelsorger" gewürdigt. Er habe die Todesnachricht mit "tiefem Bedauern" erhalten und bete für ihn, so das Kirchenoberhaupt. Eusebio Oscar Scheid, deutschbrasilianischer Alterzbischof von Rio de Janeiro, war am Mittwoch im Alter von 88 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Von 2001 bis 2009 leitete Scheid das Erzbistum Rio, die mit rund vier Millionen Katholiken zu den größten der Welt zählt. Nach seinem Tod gibt es noch 227 Kardinäle. Davon könnten 128 an einer Papstwahl teilnehmen, da sie jünger als 80 Jahre sind und ihre Kardinalsrechte ausüben dürfen. Brasilien stellt nun noch acht Mitglieder des päpstlichen Senats, davon vier mit Wahlrecht.

 

Papst Franziskus im Gebet / © Evandro Inetti/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus im Gebet / © Evandro Inetti/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA
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