Todesfasten in Kenia fordert mehrere Opfer

Religionen strenger kontrollieren?

In Kenia zieht der aufsehenerregende Fall einer christlichen Sekte größere Kreise. Nach dem Fund weiterer Leichen am Wochenende forderte Innenminister Kithure Kindiki nun strengere Kontrollen für Religionsgemeinschaften.

Symbolbild Mann im Gebet / © dotshock (shutterstock)

Wie örtliche Medien (Montag) berichten, sollen sich die Gläubigen der "Good News International Church" zu Tode gefastet haben, um "Jesus zu treffen". Ihr geistlicher Führer bleibt in Haft.

Eine kenianische Flagge / © BUTENKOV ALEKSEI (shutterstock)
Eine kenianische Flagge / © BUTENKOV ALEKSEI ( shutterstock )

"Während der Staat weiter Respekt für Religionsfreiheit übt, muss diese Schande für unser Gewissen nicht nur die härteste Strafe für die Täter dieser Grausamkeit an so vielen Menschen nach sich ziehen", wird Minister Kithure Kindiki zitiert. Zudem müssten künftig Kirchen, Moscheen, Tempeln oder Synagogen strenger reguliert werden.

Der Fall des selbsternannten Propheten, der seine Anhänger zum Hungertod-Fasten aufgerufen haben soll, sorgte weltweit für Aufsehen.

Bisher 39 Tote gefunden

Am Sonntag fand die Polizei im südöstlichen Bezirk Kilifi weitere 18 Leichen. Insgesamt sei man bereits auf 39 Tote und 58 Gräber gestoßen.

Unter den jüngsten Leichenfunden sind den Berichten zufolge auch vier Kinder. Die Gemeinschaft lebte demnach abgeschieden in einem Wald.

Von dort hätten die Sicherheitskräfte und das Rote Kreuz am Wochenende erneut zwei Gläubige vor dem Verhungern gerettet. Elf weitere Menschen konnten im Zuge eines Polizeieinsatzes vor eineinhalb Wochen ins Krankenhaus gebracht werden.

 

 

Quelle:
KNA