Tipps für "teuflische" Ausflugsziele

Schluchten und Brücken

In nah und fern sind Sehenswürdigkeiten nach dem Teufel benannt. In den meisten Fällen geht dies auf historische Vorstellungen oder Legenden zurück. Die Katholische Nachrichten-Agentur hat einige Tipps gesammelt.

Autor/in:
Paula Konersmann
Der Blick durch den Teufelsloch bei Altenahr / © David Esser  (shutterstock)
Der Blick durch den Teufelsloch bei Altenahr / © David Esser ( shutterstock )

Teufelsschlucht (Eifel)

Tiefe Felsspalten und eine wild-erhabende Landschaft prägen diese Wanderroute in der Eifel. Der Name geht auf Legenden zurück, nach denen der Teufel die ungewöhnlichen Felsformationen geprägt hat. Auch "Teufelskrallen", die versteinerten Überreste einer ausgestorbenen Muschelart, finden sich hier: Nicht umsonst wirbt der Eifel-Tourismus mit einer "Reise in eine längst vergangene Zeit".

Teufelshöhle (Pottenstein, Bayern)

Die Höhle in der Fränkischen Schweiz gehört zu den am besten erschlossenen und erforschten Höhlen in Deutschland – und birgt dennoch weiterhin Geheimnisse. So wurde vor fünf Jahren der bislang größte Raum gefunden, den die beiden Entdecker gegenüber dem "Nordbayerischen Kurier" so beschrieben: "Das wirkt wie eine Kathedrale." Derzeit wird die "Kathedrale" in jener Höhle, die dem Teufel nach dem Volksglauben einst als Eingang zur Hölle diente, näher erforscht.

Teufelsmauer (Harz)

Markante Felsklippen, die scheinbar einfach so in der Landschaft stehen: Die Teufelsmauer, seit fast 200 Jahren unter Schutz, hat die Fantasie der Menschen beflügelt. So finden sich in der Sammlung der Brüder Grimm gleich mehrere Sagen, die die Entstehung der eindrucksvollen Formation erklären sollen. Tatsächlich ist sie vermutlich durch Gesteinsverwerfungen in der Kreidezeit entstanden, also vor etwa 145 bis 66 Millionen Jahren.

Teufelsloch (Altenahr)

Wer an der Ahr einmal nicht den beliebten Rotweinwanderweg wählt, könnte von Altenahr den Aufstieg zum Teufelsloch wählen. Dieser Felsdurchbruch – etwa zweieinhalb Meter hoch und 1,80 Meter breit – wurde künstlich neu angelegt, nachdem das ursprüngliche Teufelsloch in den 1920er Jahren eingestürzt war. Dieses wiederum wurde – natürlich – auf den Teufel zurückgeführt, der seine eigene Großmutter durch die Felswand geschleudert haben soll.

Devils Hole (Nevada, USA)

Im Kalkstein der Amargosawüste befindet sich diese Höhle, deren Thermalwasser für den Menschen nicht trinkbar ist. Für Forscher ist das Wasserloch ein Hotspot, denn hier lebt der seltene Teufelskärpfling. Die Fischart steht bereits seit 1952 unter Naturschutz; durch die Veränderung ihres Lebensraums gilt das Devils Hole inzwischen als einziges Gewässer, in dem sie sich nachweisen lässt. Der Name geht auf das Höhlensystem zurück, das lange als tückisch galt.

Teufelsbrücke (Lucca, Italien)

Wer die "ponte del diavolo" erspäht, dem leuchtet ihr Name sofort ein: Sie läuft nach oben spitz zu; der Fußweg ist also ziemlich steil. Offiziell benannt nach der Gräfin Magdalena von Tuszien, geht der Beiname auf eine Legende zurück, derzufolge der Teufel beim Brückenbau mithalf und im Gegenzug die Seele desjenigen versprochen bekam, der die Brücke als erstes überqueren würde. Die List richtete sich gegen den Teufel selbst, als die Erbauer als erstes ein Schwein hinüberschickten. Der Teufel soll sich daraufhin in den Fluss Serchio gestürzt haben – und ward nie wieder in der Region gesehen.

Die Brücke Ponte della Maddalena über dem Fluss Serchio in Borgo a Mozzano (Italien) / © Paula Konersmann (KNA)
Die Brücke Ponte della Maddalena über dem Fluss Serchio in Borgo a Mozzano (Italien) / © Paula Konersmann ( KNA )

Teufelsbrücke (Schöllenen, Schweiz)

Auch im Gotthardmassiv gibt es eine Teufelsbrücke: Sie stammt aus der Zeit, bevor man die gefährliche Schöllenen-Schlucht via Gotthardtunnel umgehen konnte. Die Legende ähnelt derjenigen aus der Toskana – nur dass die Schweizer als erstes einen Ziegenbock statt eines Schweins die Brücke passieren ließen. Der Teufel, der die Brücke anschließend zerschmettern wollte, konnte den dafür vorgesehenen Felsblock nicht länger bewegen, nachdem ein Mütterchen sich bekreuzigt hatte. Dieser Stein heißt heute: Teufelsstein.

Teufelssee und Teufelsberg (Berlin)

Entspannen im Naturschutzgebiet oder historische Kulisse bewundern – in Berlin ist beides möglich, und das nicht weit voneinander entfernt. Der Teufelssee im Stadtteil Grunewald soll in vorchristlicher Zeit als Kultstätte gedient haben. In jedem Fall war er Namensgeber für den Teufelsberg, den die US-Armee während des Kalten Kriegs für eine Abhörstation nutzte.

Teufelstisch (Pfälzer Wald)

Im Pfälzer Wald finden sich mehrere sogenannte Pilzfelsen, doch derjenige bei Hinterweidenthal ist mit 14 Metern der größte. Die örtliche Sage berichtet davon, wie sich der Teufel aus zwei Felsen eine Sitzgelegenheit schuf – und wie ein junger Mann, der in der folgenden Nacht "zum Teufel zum Mahle" gehen wollte, spurlos verschwand. Heute haben Wandersleute weniger zu befürchten: "Der Teufelstisch darf von Kletterern erklommen werden", heißt es bei der Südwestpfalz-Touristik.

Teufelsschlund (Misiones, Argentinien)

Im Fußball Erzrivalen, doch ein Naturspektakel verbindet Argentinien und Brasilien: Genau auf der Grenze zwischen beiden Ländern liegen die Iguazu-Wasserfälle. Als besonders beeindruckend gilt die "garganta del diablo": Dieser Wasserfall ist über 80 Meter hoch. Die Entstehung der Wasserfälle wird nicht auf den Teufel zurückgeführt, sondern auf die rasende Eifersucht eines Gottes der Guarani. Übrigens: In Argentinien findet sich auch die Teufelswüste (desierto del diablo).

Les Diablerets (Schweiz)

Der Name dieses Schweizer Wintersportortes leitet sich vom französischen Wort "diable" (Teufel) ab und bedeutet so viel wie "Teufelshörner". Die Felswand des Bergmassivs galt im Mittelalter als gefährlicher Ort, der von kleinen Teufeln beherrscht werde. Heute ist der Ort zwischen Genfersee und Gstadt nach Angaben des Touristik-Portals myswitzerland.de eine Hochburg des Abenteuersports. In den österreichischen Alpen findet sich unterdessen ebenfalls ein Berg, der nach dem Teufel benannt wurde: in diesem Fall die Teufelsspitze.

Teufelsmoor (bei Bremen)

Dieser Name hat ausnahmsweise nichts mit dem Beelzebub zu tun, sondern kommt von "doofes (taubes) Moor". Der Boden eignete sich nicht für die landwirtschaftliche Nutzung, das Leben in den dunklen Moorkaten war hart. Einen Imagewechsel erlebte das Teufelsmoor, als sich dort zum Ende des 19. Jahrhunderts die Künstlerkolonie Worpswede niederließ – und die ländlichen Motive vielmehr als romantisch denn als teuflisch verewigte.

Quelle:
KNA