"Ich weiß nicht, wie es Sinn machen sollte, hier weiterzumachen, wenn jetzt Verzögerungstaktiken, Sperrminoritäten oder ein Verstecken hinter Gehorsam und römischen Vorgaben überhandnehmen", sagte sie am Mittwoch im Podcast "Mit Herz und Haltung" der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen.
Die Bischöfe hätten den Reformdialog selbst auf den Weg gebracht, weil sie verstanden hätten, dass sie die "fundamentale Krise" der Kirche nicht "als Teile des Systems" allein lösen könnten.
Insofern dürfe es jetzt nicht nur bei einem "netten Gespräch" bleiben.
Positive Entwicklungen beim Reformdialog
Insgesamt sei aber in den kontroversen Diskussionen das "Block-Denken weiter aufgebrochen als jemals zuvor", sagte Knop.
So beobachtet die Dogmatik-Professorin, die selbst als Synodale mitwirkt, positive Entwicklungen beim Reformdialog: "Wir haben ein Bewusstsein dafür entwickelt, wie wichtig es ist, beispielsweise die Sozialethik, die Politologie, die Soziologie und Psychologie mit einzubeziehen, und dass uns das für ein theologisch reformiertes Kirchenbild helfen kann."
Zudem sehe sie "eine zunehmende Bereitschaft der Leitungsfiguren", an Macht zu beteiligen und Partizipation zuzulassen.
Allerdings gebe es dort auch noch "sehr große Reserven" und reflexhafte Bedenken, sobald die Diskussion an den Punkt komme, das auch strukturell abzusichern und einklagbar zu machen. Das sei eine der größten "Baustellen".
Dritte Vollversammlung des Synodalen Wegs
An diesem Donnerstag beginnt in Frankfurt/Main die dritte Vollversammlung des Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Bei dem bis Samstag dauernden Treffen werden 13 Papiere zu den vier zentralen Themen des Synodalen Wegs - Sexualmoral, Rolle der Frauen, priesterliches Leben und Macht - behandelt.
Zu den Forderungen gehören der Ruf nach Mitbestimmung der Laien bei der Bestellung neuer Bischöfe, nach Lockerungen bei der verpflichtenden Ehelosigkeit von Priestern und nach der Zulassung von Frauen zum Diakonat.