Hoffnung auf konkrete Beschlüsse beim Synodalen Weg steigt

Unter hohem Erwartungsdruck

Mit der Hoffnung auf konkrete Reformschritte beginnt am Donnerstag die dritte Vollversammlung des Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Erstmals könnte es zu gesonderten Bischofsvoten kommen.

Logo Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht (KNA)
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Der Synodale Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

In ihrem Reformdialog auf dem Synodalen Weg wollen die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ausgangspunkt ist eine jahrelangen Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat.

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Trotz der hohen Corona-Inzidenzwerte will sich eine große Mehrheit der Synodalen für das bis Samstag dauernde Treffen nach Frankfurt begeben. Auf dem Tisch liegen 13 Papiere zu den vier zentralen Themen des Synodalen Wegs - Sexualmoral, Rolle der Frauen, priesterliches Leben und Macht. Zu den Forderungen gehören der Ruf nach Mitbestimmung der Laien bei der Bestellung neuer Bischöfe, nach Lockerungen bei der verpflichtenden Ehelosigkeit von Priestern und nach der Zulassung von Frauen zum Diakonat.

Strukturelle Änderungen wichtig

Das Münchner Missbrauchsgutachten zeige, wie wichtig strukturelle Änderungen seien, sagten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Uns Bischöfen allesamt ist die besondere Verantwortung bewusst, die wir haben", betonte Bätzing.

"Ich habe das Zutrauen, dass wir gemeinsame Beschlüsse finden", ergänzte Stetter-Karp. Die Synodalversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Synodalen Wegs. Beobachter gehen davon aus, dass es erstmals zu gesonderten Bischofsvoten kommt. Das ist notwendig, weil es zur Annahme eines Papieres nicht nur der Zweidrittelmehrheit der Delegierten, sondern auch einer Zweidrittelmehrheit der anwesenden Bischöfe bedarf.

Weitere Kirchenaustritte verhindern

Am Montag hatten katholische Verbände und Gruppen konkrete Ergebnissen angemahnt. "Durch die vielfachen und weltweiten Missbrauchsfälle, ihre Vertuschung und die Missachtung des Leids der Betroffenen steht die institutionelle römisch-katholische Kirche vor einem moralischen Bankrott und Scherbenhaufen", heißt es in einem Offenen Brief. Der Synodale Weg dürfe nicht "ins Leere laufen", wenn weitere Kirchenaustritte verhindert werden sollten.

Quelle:
KNA
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