Tausende Drusen in Israel pilgern zum Grab ihres Propheten

Loyale Staatsbürger

Die rund 130.000 Drusen in Israel begehen derzeit ihre nationalen Feiertage. Bis zum 28. April pilgert die aus dem Islam entstandene Religionsgruppe zum Grab ihres Propheten Schueb am See Genesareth.

Angehörige der Drusen in Golanhöhlen / © Ariel Schalit (dpa)
Angehörige der Drusen in Golanhöhlen / © Ariel Schalit ( dpa )

Vom 24. bis 28. April unternehmen Zehntausende Anhänger der aus dem schiitischen Islam entstandenen Religionsgemeinschaft eine Pilgerfahrt zum Grab ihres Propheten Schueb westlich des See Genesareth. Sie beten im Heiligtum und lassen sich in der Umgebung zum Barbecue nieder. Schueb ist in der Bibel als Moses' Schwiegervater Jethro bekannt.

Eigenständige Religion und Volksgruppe

Das großzügige und gepflegte Heiligtum des Nabi Schueb liegt am Abhang des Berges Arbel, unterhalb der Hörner von Hittim, wo Saladin 1187 den Kreuzfahrern eine entscheidende Niederlage beibrachte. Saladin soll auch der erste Erbauer des Drusen-Heiligtums sein, das mit seinen Spitzbögen auch an die Kreuzfahrer erinnert. 

Die Drusen sind in Israel als eigenständige Religion und Volksgruppe anerkannt. Sie sind loyale Staatsbürger, die meisten leisten Dienst in der israelischen Armee. In der Gesellschaft spielen sie eine bedeutende Rolle in den Bereichen Medizin, im Rechtsbereich, in Hightech und Industrie.

Größte drusische Gemeinde in Syrien

Ihre Hauptsiedlungsgebiete liegen im Norden des Landes bei Haifa im Karmel-Gebirge; ihr Hauptort Daliyat al-Karmel hat rund 10.000 Einwohner. Etwa 25.000 Drusen leben auf den von Israel besetzten Golan-Höhen unterhalb des Berges Hermon.

Knapp 300.000 Drusen leben im Libanon mit ihrem Stammgebiet im Schuf-Gebirge, wo sie eine politisch bedeutende Rolle spielen. Die größte drusische Gemeinde findet sich in Syrien mit rund 800.000 Mitgliedern, die im Gebiet des Dschebel-Drus ihren Hauptsitz haben.


Wallfahrt der Drusen in Israel / © Ariel Schalit (dpa)
Wallfahrt der Drusen in Israel / © Ariel Schalit ( dpa )
Quelle:
KNA