"Tatort"-Schauspieler Hartmann hat Angst vor dem Tod

"Der Lärm des Lebens"

Schauspieler Jörg Hartmann fürchtet den Tod. Der Darsteller des Kommissars Peter Faber im Dortmunder "Tatort" sagte, er habe noch einiges vor, "und ich möchte meiner Familie nicht zumuten, dass ich jetzt schon weg bin".

Jörg Hartmann als Hauptkommissar Peter Faber im Tatort / © Thomas Kost/WDR/Bavaria Fiction GmbH (dpa)
Jörg Hartmann als Hauptkommissar Peter Faber im Tatort / © Thomas Kost/WDR/Bavaria Fiction GmbH ( dpa )

Der 54-Jährige nannte den Tod von Familienmitgliedern, speziell von Kindern, einen Horror. In seiner Tatort-Rolle verkörpert Hartmann einen Kommissar, der seine Frau und Tochter bei einem Verkehrsunfall verloren hat und an einer Depression erkrankt ist.

Hartmanns Vater litt an Demenz

Hartmann sagte dem evangelischen Monatsmagazin "chrismon" (April-Ausgabe): "Mitunter ist aber der Weg zum Tod schlimmer als der Tod selbst." Sein Vater habe Demenz gehabt und zuletzt in einem Heim gelebt. 

Hilfe bei Demenz / © Ina Fassbender (dpa)
Hilfe bei Demenz / © Ina Fassbender ( dpa )

"Ihn dort zu sehen - das Ende, auf das er zusteuerte, war schrecklich", erinnerte sich der "Tatort"-Darsteller und fügte hinzu: "Das wünscht man niemandem. Da ist der Tod vielleicht eine Erlösung." 

"Der Lärm des Lebens" 

In seinem Mitte März bei Rowohlt erschienenen Roman "Der Lärm des Lebens" blickt Hartmann auf seine Familie und erzählt darin auch von der Demenzerkrankung seines Vaters. Er erzählt vom Aufwachsen im Ruhrgebiet, vom Leben und Sterben und der Bedeutung von Familie. 

Hartmann wurde 1969 in Hagen geboren. Im Fernsehen wurde er neben seiner Rolle als "Tatort"-Kommissar auch durch seine Rolle als Stasi-Offizier in der Serie "Berlin Weissensee" bekannt. Er war von 1999 bis 2009 festes Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne. 

In dem Kinofilm "Wilde Maus" verkörperte er 2017 einen Wiener Zeitungsredakteur. 2019 spielte er den Architekten und Weimarer Bauhaus-Gründer Walter Gropius im ARD-Historienfilm "Lotte am Bauhaus".  

Demenz

Medizinisch bedeutet Demenz eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, bei der Gedächtnis, räumliches Orientierungsvermögen und das Sprachvermögen zunehmend beeinflusst werden. Die wörtliche Übersetzung aus dem Lateinischen lautet "ohne Verstand sein". Der Betroffene verliert die Kontrolle über sein Denken und damit über sich selbst.

Hilfestellung bei Demenz / © Jens Kalaene (dpa)
Hilfestellung bei Demenz / © Jens Kalaene ( dpa )
Quelle:
epd