Taizé-Jugendtreffen sucht noch Berliner Gastfamilien

Hoffen auf ein Weihnachtswunder

Die Vorbereitungen für das europäische Taizé-Jugendtreffen in Berlin laufen kurz vor den Feiertagen auf Hochtouren. Noch fehlen in der Millionenstadt Quartiere für die Jugendlichen. Die Organisatoren hoffen auf ein Weihnachtswunder. Vielleicht helfen die Grußworte von Erzbischof Woelki und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Taizé-Lichterfeier / © Jörg Loeffke (dpa)
Taizé-Lichterfeier / © Jörg Loeffke ( dpa )

Für mehrere Tausend auswärtige Teilnehmer des am Mittwoch startenden Europäischen Taizé-Jugendtreffens in Berlin werden noch Gastfamilien gesucht. "Wie Maria und Josef nach Bethlehem zogen, ohne zu wissen, wo sie eine Herberge finden würden, kommen nun Tausende nach Berlin, ohne zu wissen, wer sie aufnimmt", erklärte Bruder Georg vom Taizé-Organisationsteam am Freitag in Berlin.

Der katholische Erzbischof Rainer Maria Woelki sandte unterdessen am Freitag eine Grußbotschaft an die Teilnehmer. In keiner anderen Stadt seien die Narben der Teilung Europas so deutlich wie in Berlin, erklärte Woelki. "Sie mahnen uns und Euch, nicht nachzulassen im Engagement für ein einiges, geschwisterliches und friedliches Europa", schrieb er an die zumeist jugendlichen Teilnehmer.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete das europäische Taizé-Jugendtreffen zum Jahreswechsel als einen wichtigen Schritt zur Lösung globaler Fragen. Es sei sehr ermutigend zu wissen, dass bei dem Treffen neue Formen der Solidarität gesucht werden, erklärte Ban Ki Moon in einem Grußwort. Das Taizé-Treffen, das am 1. Januar endet, steht unter dem Motto "Wege des Vertrauens".

Abenteuer des Vertrauens
Für über zwei Drittel der erwarteten 20.000 auswärtigen Teilnehmer seien bereits private Gastgeber gefunden worden, "die ihrerseits noch nicht wissen, wer zu ihnen kommt", sagte Bruder Georg. "Das macht uns Berlin sympathisch, dass sich so viele auf dieses Abenteuer des Vertrauens einlassen", betonte er. Voraussichtlich müssten aber einige Tausend in Schulen und Turnhallen nächtigen. Es wäre "das Weihnachtswunder 2011", wenn noch genügend Privatquartiere gefunden würden, sagte der Organisator.

Bei dem Treffen werden sich die Teilnehmer aus ganz Europa tagsüber auf dem Messegelände und in den 160 teilnehmenden Kirchengemeinden zu gemeinsamen Gebeten und Gesprächsgruppen treffen. Zudem stehen Begegnungen mit Politikern im Reichstag sowie mit Mitgliedern der Jüdischen und von muslimischen Gemeinden und ein Rundgang an der ehemaligen Berliner Mauer mit Zeitzeugen auf dem Programm. Schon am 26. Dezember werden rund 1.500 Helfer aus allen Ländern Europas in Berlin erwartet.

Zur Orientierung in der Hauptstadt hat der evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte am Freitag eine Applikation für Android-Smartphones freigeschaltet. Neben Informationen zu Kirchengebäuden, Öffnungs- und Gottesdienstzeiten finden Teilnehmer dort auch eine Karte.