Syro-malabarische Kirche kommt inmitten von Liturgie-Streit zusammen

Synode ohne bekannte Details

Die Synode der mit Rom unierten Syro-malabarischen Kirche tagt noch bis 11. Januar an ihrem Hauptsitz in Indien. Es werden laut Berichten wichtige Entscheidungen angesichts der um Fragen der Liturgie zerstrittenen Kirche erwartet.

Syro-malabarische Christen / © Eby Thomas (shutterstock)
Syro-malabarische Christen / © Eby Thomas ( shutterstock )

Details der Tagesordnung wurden zuvor nicht bekanntgegeben. Die Synode der als autonomem Großerzbistum verfassten Kirche ist das höchste Entscheidungsgremium. 

Papst Franziskus empfängt Gläubige der Syro-malabarischen Kirche, unter der Leitung von Raphael Thattil (l.), Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly (Indien) im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Gläubige der Syro-malabarischen Kirche, unter der Leitung von Raphael Thattil (l.), Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly (Indien) im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Ihr gehören die 54 amtierenden und emeritierenden Bischöfe an. Die Erzdiözese Ernakulam-Angamaly ist mit mehr als einer halben Million Katholiken das größte Bistum und Sitz des Oberhauptes der Kirche, Großerzbischof Raphael Thattil.

Kompromisse bislang verweigert

Zugleich wurde in Ernakulam-Angamaly die Entscheidung der Synode zu einer einheitlichen Eucharistie-Liturgie von einer Mehrheit des Klerus und der Gläubigen abgelehnt. 

Insbesondere geht es um die Frage der Zelebrationsrichtung im eucharistischen Teil der Liturgie und einer Abschaffung des nach dem 2. Vatikanischen Konzil eingeführten Volksaltars. 

Die neue Form sieht eine verbindliche Rückkehr zur traditionellen Wendung des Priester nach Osten im eucharistischen Teil der Feier vor. Die protestierenden Gläubigen verweigern bislang jeden Kompromiss mit der Kirchenleitung.

Liturgie

Liturgie bezeichnet im Christentum und Judentum das Verständnis und die Ordnung der Zeremonien des Gottesdienstes. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt öffentlicher Dienst. Neben der Heiligen Messe gehören dazu beispielsweise Taufe, Trauung oder Bestattung. Die Formen, Regeln und Vorschriften der römischen Liturgie haben sich im Lauf der Jahrhunderte verändert; grundsätzlich legt der Papst sie fest. Dazu zählen etwa die Vorgabe bestimmter Gebete oder Regeln zum Ablauf des Gottesdienstes sowie Form und Farbe von Messgewändern.

Hochgebet auf deutsch / © Harald Oppitz (KNA)
Hochgebet auf deutsch / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA