Synodaler Weg sieht sich an entscheidendem Punkt

Umkehr und Erneuerung?

Das katholische Reformvorhaben Synodaler Weg sieht sich an einem entscheidenden Punkt. Vor Beginn der dritten Vollversammlung in Frankfurt formulierten sowohl das ZdK als auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Wünsche.

ahnen mit der Aufschrift "Der Synodale Weg" am Rande der Zweiten Synodalversammlung / © Arne Dedert (dpa)
ahnen mit der Aufschrift "Der Synodale Weg" am Rande der Zweiten Synodalversammlung / © Arne Dedert ( dpa )

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sagte am Donnerstag, dass viele der rund 230 Teilnehmer einen Ruck wollten, "und das ist gut so".

Für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, geht es darum, "als Kirche Umkehr und Erneuerung zu gestalten". Die offenbar ansteigenden Kirchenaustrittszahlen seien "wie eine Klatsche".

Es könnten Beschlüsse gefasst werden

Bei dieser Synodalversammlung können erstmals verbindliche Beschlüsse gefasst werden, etwa zum Thema Macht und zur Beteiligung aller Katholiken an der Bestellung von Bischöfen. Bätzing zeigte sich zuversichtlich, dass es die dafür notwendigen Zweidrittelmehrheiten sowohl unter den Synodenteilnehmern als auch unter den Bischöfen geben werde.

Bischof Georg Bätzing / © Fabian Sommer/dpa-pool (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Fabian Sommer/dpa-pool ( KNA )

Der Limburger Bischof kündigte weiter an, dass es künftig eine gemischte Gesprächsgruppe aus Vertretern des Sekretariats der Weltsynode, die Papst Franziskus einberufen hat, und Vertretern des Präsidiums des Synodalen Wegs geben werde. "Das ist ein großer Schritt nach vorn", hob Bätzing hervor.

Kritik von Kirchenrechtler zurückgewiesen

Geschlossen wies das Präsidium des Synodalen Weges die Einschätzung des Bonner Kirchenrechtler Norbert Lüdecke zurück, der die Initiative als "große Täuschungsaktion der Bischöfe" bezeichnete. Lüdecke hatte gesagt, auf dem Synodalen Weg würden Dokumente als Entscheidungen verkauft, "die ja bloß ein unverbindliches Äußern von Meinungen und Bitten sind". Bätzing sagte, für Veränderungen brauche es die Mehrheit der Bischöfe, "und dann wird es auch Veränderungen geben"

Theologe Norbert Lüdecke / © Harald Oppitz (KNA)
Theologe Norbert Lüdecke / © Harald Oppitz ( KNA )

Stetter-Karp empfahl Lüdecke, das Ende des Prozesses abzuwarten und "den Synodalen Weg an den Taten zu messen".

Der Synodale Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

In ihrem Reformdialog auf dem Synodalen Weg wollen die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ausgangspunkt ist eine jahrelangen Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat.

Logo Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )

 

Quelle:
KNA