Synodale debattieren über inter- und transsexuelle Menschen

Emotionale Aussprache

Die Teilnehmer der Vollversammlung des Synodalen Weges haben sich am Samstag in Frankfurt mit der Lage von inter- und transsexuellen Menschen in der katholischen Kirche beschäftigt. Die Aussprache wurde mitunter emotional geführt.

Vierte Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Vierte Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Im Mittelpunkt stand ein Papier, das mehr Akzeptanz für die Betreffenden fordert. Die Erste Lesung fand in namentlicher Abstimmung statt. 155 Teilnehmer (94,5 Prozent) stimmten mit Ja, 9 mit Nein. Es gab 12 Enthaltungen.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Dem Papier zufolge soll es künftig unter anderem möglich sein, bei der Taufe von Kindern mit unklarer Geschlechtsidentität den entsprechenden Eintrag im Taufregister wegzulassen oder an diese Stelle den Begriff "divers" zu verwenden. Auch sollten transgeschlechtliche Katholiken unkompliziert die Möglichkeit erhalten, ihren Personenstand sowie ihre Vornamen im Taufregister ändern zu lassen.

Beschlussfassung bei nächster Versammlung möglich

"Falls trans- oder intergeschlechtlichen Gläubigen das Sakrament der Ehe verwehrt sein sollte, sollen ihnen Segensfeiern für ihre Partnerschaft offenstehen", hält der Text fest, den die zuständige Arbeitsgruppe nun noch einmal überarbeiten soll. Bei der nächsten Vollversammlung des Synodalen Weges im März könnte das Papier beschlossen werden.

Der Papst wird darin aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, "dass transgeschlechtliche und intergeschlechtliche Menschen in unserer Kirche unbeschadet, ohne Anfeindungen und ohne Diskriminierung ihr Leben und ihren Glauben in ihrem So-Sein als Geschöpfe Gottes leben können".

Synodaler Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

Der Reformdialog Synodaler Weg dauerte von Ende 2019 bis Frühjahr 2023. Dabei berieten die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit weiteren Delegierten über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland.

Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA