Südtiroler Landtag diskutiert Antrag zu Bischofsrücktritt

Kompetenzen überschritten?

Ein Abgeordneter hat den Rücktritt von Bischof Ivo Muser gefordert. Und das, obwohl der Südtiroler Landtag gar nicht zuständig ist. Der kuriose Antrag löste eine hitzige Debatte über politische Grenzen und Zuständigkeiten aus.

Bozen in Südtirol / © Flying Camera (shutterstock)

Im Südtiroler Landtag hat ein ungewöhnlicher Antrag für Aufsehen gesorgt: Ein Abgeordneter forderte den Rücktritt von Bischof Ivo Muser - obwohl der Landtag dafür gar keine Zuständigkeit hat. Wie Rai Südtirol am Mittwoch berichtete, führte der Vorstoß zu einer hitzigen Debatte über die Grenzen politischer Zuständigkeit.

Bischof Ivo Muser, Bischof von Bozen-Brixen, 2013 im Vatikan / © Romano Siciliani (KNA)
Bischof Ivo Muser, Bischof von Bozen-Brixen, 2013 im Vatikan / © Romano Siciliani ( KNA )

Mehrere Abgeordnete bezeichneten den Antrag als unzulässig. Sie sprachen von einer "fragwürdigen Einmischung" und warnten vor einem "gefährlichen Präzedenzfall". Andere Politiker verteidigten hingegen das Recht des Landtags, auch unbequeme Themen einzubringen. Am Ende erklärte der Landtag den Antrag mehrheitlich für zulässig, lehnte die eigentliche Rücktrittsforderung aber ab.

Bischof räumte Fehler ein

Hintergrund der Forderung ist eine Personalentscheidung des Bozener Bischofs, die in Südtirol für Empörung sorgte. Muser hatte im September einen Priester auf eine neue Seelsorgestelle versetzt, obwohl dieser in einem Missbrauchsgutachten belastet wird. Nach massiver Kritik nahm der Bischof die Entscheidung zurück und räumte einen Fehler ein.

Quelle:
KNA