Südsudans Präsident begnadigt Häftlinge nach Papsttreffen

Gab Gespräch mit Franziskus den Ausschlag?

Südsudans Präsident Salva Kiir Mayardit hat nach seinem Treffen mit Papst Franziskus am Freitag 71 Häftlinge begnadigt. Bei 36 von ihnen handelte es sich laut örtlichen Medien um zum Tode verurteilte Insassen.

Papst Franziskus zu Besuch bei Salva Kiir Mayardit (r.), Präsident des Südsudan, im Präsidentenpalast in Juba (Südsudan) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus zu Besuch bei Salva Kiir Mayardit (r.), Präsident des Südsudan, im Präsidentenpalast in Juba (Südsudan) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Das Dekret, durch das sie freikommen sollen, wurde am Freitagabend im Staatssender SSBC verlesen. Unter den Begnadigten seien auch vier Frauen. Laut Amnesty International werden Todesurteile im Südsudan nach wie vor vollstreckt.

Grund für Entscheidung nicht kommuniziert

Einen Grund für seine Entscheidung nannte Kiir den Berichten zufolge nicht. Beobachter gingen aber davon aus, dass das Treffen mit Papst Franziskus wenige Stunden zuvor den Vorstoß motiviert haben könnte.

Justin Welby (auf dem Teppich v.l.n.r.), anglikanischer Erzbischof von Canterbury; Papst Franziskus; Salva Kiir Mayardit, Präsident des Südsudan, und Iain Greenshields, Moderator der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Justin Welby (auf dem Teppich v.l.n.r.), anglikanischer Erzbischof von Canterbury; Papst Franziskus; Salva Kiir Mayardit, Präsident des Südsudan, und Iain Greenshields, Moderator der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der Papst war am Freitag für einen dreitägigen Besuch in der Hauptstadt Juba gelandet. Er wird begleitet von Anglikaner-Primas Erzbischof Justin Welby von Canterbury und dem Moderator der presbyterianischen Kirche Schottlands, Iain Greenshields.

Südsudan

Das ostafrikanische Land Südsudan erlangte 2011 seine staatliche Unabhängigkeit vom Sudan und ist seitdem derj jüngste Staat der Welt. Die Hauptstadt ist Juba. Auf einer Fläche von über 600.000 Quadratkilometern leben rund 11 Millionen Menschen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt unter 18 Jahre.

Trotz seiner Bodenschätze - vor allem Erdöl - ist die Armut im Land groß. Hinzu kommt eine Vielzahl sozialer und politischer Konflikte.

Eine Frau arbeitet in einem Gemeinschaftsgemüsegarten in Dong Boma im Südsudan / © Paul Jeffrey/CNS photo (KNA)
Eine Frau arbeitet in einem Gemeinschaftsgemüsegarten in Dong Boma im Südsudan / © Paul Jeffrey/CNS photo ( KNA )
Quelle:
KNA