Südsudans Kirchenführer mahnen Politiker zu Einigkeit

Spannungen verschärfen sich

Kirchenvertreter im Südsudan haben die politischen Führer des jüngsten Staates der Welt aufgerufen, das Land und seine Bürger über eigene Ziele zu stellen. Die Opposition hatte die Zusammenarbeit mit der Regierung zum Teil verweigert.

Kinder auf der Flucht im Sudan / © Marwan Ali (dpa)
Kinder auf der Flucht im Sudan / © Marwan Ali ( dpa )

Der Generalsekretär des Südsudanesischen Kirchenrates, James Oyet, nannte das "bedauerlich", wie lokale Medien berichteten.

Kirchenrat ruft zu Dialog auf

In den vergangenen Tagen hatten die Spannungen zwischen Südsudans ehemaligen Bürgerkriegsparteien, die nun eine gemeinsame Regierung bilden, wieder zugenommen. Ex-Rebellenführer Riek Machar beschuldigte die Armee, am Wochenende Stützpunkte seiner Oppositionstruppen angegriffen zu haben. Seither boykottiert seine Partei Treffen der gemeinsamen Kommission für die Überwachung von Frieden und Sicherheit.

Der Kirchenrat forderte nun neuerlich Dialog. Im Interview des Senders "Eye Radio" appellierte Oyet an die Konfliktparteien: "Der Südsudan braucht für die Umsetzung des Friedens euren Beitrag. Tut es für das südsudanesische Volk, nicht für euch."

Über 400.000 Opfer im Bürgerkrieg

Soldat im März 2014 in Südsudan / © punghi (shutterstock)
Soldat im März 2014 in Südsudan / © punghi ( shutterstock )

2011 erlangte der Südsudan seine Unabhängigkeit vom Sudan. Zwei Jahre später brach ein ethnisch motivierter Bürgerkrieg zwischen Präsident Salva Kiir und dessen Vize, Riek Machar, aus. Mehr als 400.000 Südsudanesen verloren in den darauffolgenden Jahren ihr Leben. Etwa2,3 Millionen leben laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR derzeit als Flüchtlinge und Asylsuchende im Ausland.

Papstbesuch in Planung

Papst Franziskus und der anglikanische Primas, Erzbischof Justin Welby wollen das Land im Juli gemeinsam besuchen.

Die Initiative Sudan

Die Initiative Sudan wurde im Jahre 1997 von Pater Stephan Reimund Senge unter dem tiefen Eindruck einer Reise in das afrikanische Land gegründet und ist seit dem Jahr 1998 vor Ort aktiv.

Sie hat sich der Aufgabe verschrieben, durch die Förderung des Aufbaus und des Unterhalts von Schulen und Ausbildungsstätten im Südsudan Mädchen und Jungen eine Perspektive für ihre Zukunft und damit für ihre Heimat zu geben.

Zur Internetseite der Initiative: hier.

Screenshot: Südsudan / © nn (AFP)
Screenshot: Südsudan / © nn ( AFP )
Quelle:
KNA