Südkoreas Kardinal Kim steht vor der Seligsprechung

Prägende Gestalt für politisches Leben

In den 1980er Jahren wurde Seouls Kardinal Kim als Vorkämpfer für Demokratie in Südkorea bekannt. Mit dem Schutz für politisch Verfolgte bot er der Militärdiktatur die Stirn. Nun ist er auf dem Weg zur Seligsprechung.

Symbolbild Versiegelung von Unterlagen zu einem Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Symbolbild Versiegelung von Unterlagen zu einem Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der Vatikan hat grünes Licht gegeben für die Seligsprechung des langjährigen Erzbischofs von Seoul, Kardinal Stephen Kim Sou-hwan (1922-2009). 

Kardinal Stephen Kim Sou-hwan, Erzbischof von Seoul (Südkorea) 2002 / © Wolfgang Rollik (KNA)
Kardinal Stephen Kim Sou-hwan, Erzbischof von Seoul (Südkorea) 2002 / © Wolfgang Rollik ( KNA )

Wie der vatikanische Missionsnachrichtendienst Fides am Mittwoch meldete, darf Kim aufgrund einer Entscheidung des Heiligsprechungsdikasteriums ab sofort als "Diener Gottes" bezeichnet und verehrt werden. Für eine Seligsprechung ist noch der Nachweis eines Wunders nötig, das auf Fürsprache des Verstorbenen geschehen ist.

Anerkennung über katholische Kirche hinaus

Kim leitete das Erzbistum in Südkoreas Haupstadt Seoul von 1968 bis 1998 und war auch im politischen Leben seines Landes eine prägende Gestalt. Sein Beitrag zur Demokratiebewegung während der südkoreanischen Militärdiktatur (1979-1987) und zur Förderung der Menschenrechte wurde weit über die katholische Kirche hinaus gewürdigt. 

In den letzten Monaten der Diktatur wurde die Kathedrale von Seoul ein Treffpunkt der Demonstranten gegen die Diktatur und bot Oppositionellen Asyl. Auch nach dem friedlichen Machtwechsel im Jahr 1988 setzte sich Kim für die Wahrung der Menschenrechte in Südkorea ein.

Seligsprechung

Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die offizielle Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt. Der Seligsprechung kann aber eine Heiligsprechung und damit die weltweite Verehrung der betreffenden Person folgen.

Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

 

Quelle:
KNA