Studie: Gute Infos während Corona senkt die Angst

 (DR)

Gute Informiertheit während der Corona-Pandemie stärkt laut einer Studie das seelische Empfinden. "Wer sich subjektiv gut informiert fühlt oder Vertrauen in die staatlichen Maßnahmen hat, leidet weniger unter Covid-19-bezogener Angst oder psychischer Belastung", erklärte der Studienleiter und Direktor der Essener Klinik für Psychosomatische Medizin, Martin Teufel, in Berlin.

Seit März hat ein Forschungsteam der Universität Duisburg-Essen den Angaben zufolge fast 25.000 Menschen online zur Psyche in der Pandemie befragt. Fast zwei Drittel gaben an, unter psychischem Stress zu leiden. 59 Prozent hätten eine Covid-19-bezogene Furcht entwickelt. "Bis zu einem gewissen Grad sind wir alle Patienten in der Pandemie", sagte Teufel, der auch Experte der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) mit Sitz in Berlin ist.

Frauen und junge Menschen berichteten von einer höheren seelischen Belastung als der Durchschnitt, führte der Studienleiter aus. Bei Frauen könne dies an der Doppelbelastung von Homeoffice und Homeschooling liegen. Jungen Menschen fehle die Interaktion mit Gleichaltrigen. Zudem hätten sie Bildungssorgen.

Besonders gefährdet sind laut Studie Menschen mit psychischen Vorerkrankungen. Sie berichteten über verstärkte Symptome wie Schlafstörungen und Antriebslosigkeit. Menschen mit organischen Erkrankungen wie Krebs hingegen hätten keine höhere coronabedingte Stressbelastung als gesunde Teilnehmer. Entlastend wirkten Informationen und Vertrauen in die Politik, sagte Teufel. (kna/21.01.2021)