Südkoreas Geheimdienst will Papstreise nach Nordkorea ermöglichen

Strippenziehen im Hintergrund

Kommt Papst Franziskus zu einer Visite vorbei? Südkoreas Geheimdienstchef Park Jie Won will sich Medienberichten zufolge offenbar für einen Besuch des Kirchenoberhaupts in das weithin abgeschottete Nordkorea einsetzen.

Bronzestatuen von Kim Il Sung and Kim Jong Il in Nordkorea / © Mikhail Priakhin (shutterstock)
Bronzestatuen von Kim Il Sung and Kim Jong Il in Nordkorea / © Mikhail Priakhin ( shutterstock )

Zusammen mit dem südkoreanischen Erzbischof von Gwangju, Hyginus Kim Hee Joong, und dem Apostolischen Nuntius (Botschafter) des Vatikan, Alfred Xuereb, arbeite er an der Reiseorganisation, wurde Park von der Zeitung "Hankyoreh" zitiert. Park habe das Anfang dieser Woche in einer "festlichen Botschaft" während eines katholischen Gottesdienstes in der südlichen Stadt Mokpo gesagt.

Park habe die Teilnehmer dazu aufgerufen, dafür zu beten, dass der Besuch zustande kommt, um "Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu bringen", hieß es. Ob Park bereits versucht hat, wegen eines Papst-Besuchs mit Nordkorea Kontakt aufzunehmen, war unklar. Zwischen beiden Ländern herrscht derzeit offiziell Funkstille, auf Vorschläge Seouls zur Wiederaufnahme eines Dialogs ging Pjöngjang bisher nicht ein.

Viele Spekulationen

Spekulationen über einen möglichen Reise des Papstes nach Nordkorea gab es in der Vergangenheit immer wieder. Südkoreas Präsident Moon Jae In hatte nach Angaben seines Büros bei einem Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un im September 2018 in Pjöngjang solch einen Besuch vorgeschlagen. Kim hatte demnach positiv reagiert. Moon ist selber praktizierender Katholik.

Nordkorea ist ein streng atheistischer Staat. Noch nie war ein Oberhaupt der katholischen Kirche dort. Christliche Organisationen wie das Hilfswerk "Open Doors" werfen Pjöngjang regelmäßig vor, Christen im eigenen Land zu verfolgen.


Quelle:
dpa