Wie die Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" am Freitag in ihrer Online-Ausgabe berichtet, hat die Stiftung vor einigen Monaten einen Vorschlag des Vatikans teilweise abgelehnt, einer finanziell angeschlagenen Hautklinik in Rom mit 25 Millionen Dollar unter die Arme zu greifen. Nach einem internen Aufstand der Geldgeber habe die Papal Foundation dem Vatikan lediglich 13 Millionen Dollar als Zuschuss für diesen Zweck überwiesen. Die jährliche Papstaudienz für die Wohltäter und Aufseher der Stiftung war daraufhin abgesagt worden.
Eigentlicher Zweck der 1988 gegründeten Stiftung ist die Unterstützung von kirchlichen und kirchennahen Projekten zugunsten von Notleidenden und die Vergabe von Stipendien in allen Erdteilen. Die Vorschläge für die zu fördernden Projekte kommen vom vatikanischen Staatssekretariat. Einzelbewilligungen von mehr als100.000 US Dollar für Projekte sind bei der Stiftung nicht üblich. Im laufenden Rechnungsjahr hat die Stiftung laut ihrer Homepage auch dem Vatikan direkt geholfen, etwa mit 100.000 Dollar für die "Strategische Kommunikation des Heiligen Stuhls" oder mit 65.000 Dollar für das Kinderschutz-Zentrum an der Päpstlichen Universität Gregoriana, das die Bischofskonferenzen weltweit in ihrem Einsatz gegen sexuellen Missbrauch beraten soll.
Die "Papal Foundation" hat ihren Sitz in Philadelphia PA und verfügt derzeit nach eigenen Angaben über ein Kapital von 218 Millionen US Dollar. Einer ihrer Gründer und langjähriges Board-Mitglied war der ehemalige Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick. Er gehörte bis vor wenigen Wochen noch dem Aufsichtsrat der Stiftung an, in dem amerikanische Kardinäle und Bischöfe die Mehrheit haben. McCarrick wird sexueller Missbrauch Minderjähriger vorgeworfen.
