Staatsschutz ermittelt wegen rassistischer Aktion an Kirche

Verstörender Vorfall

Wegen einer rassistischen Installation neben einer evangelischen Kirche in Essen ermittelt die Polizei. Am Wochenende fand sich auf einem Parkplatz hinter dem Gotteshaus ein als "Reinigungsstation für Ausländer" betitelter Aufbau.

Symbolbil: Polizeilicher Staatsschutz / © Fabian Sommer (dpa)
Symbolbil: Polizeilicher Staatsschutz / © Fabian Sommer ( dpa )

Der Staatsschutz habe Ermittlungen wegen Volksverhetzung eingeleitet, sagte ein Sprecher der Polizei Essen am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Zu der von der Polizei abmontierten Szenerie an der Kirche der Emmaus-Gemeinde im Stadtteil Bredeney gehörten eine Bank und ein Regal mit Handtüchern, Lappen und Seife. Davor stand ein Pappschild mit der Aufschrift: "1. Schuhe aus, 2. auf die Knie, 3. Komplettreinigung, 4. Beten, 5. Reinigungsstelle sauber hinterlassen".

Gemeinde reagiert entsetzt: "Wir sind klar positioniert"

"Wir sind entsetzt und verstört über diesen Vorfall", erklärte die Emmaus-Gemeinde. "Wer auch immer dafür verantwortlich ist, handelt gegen alles, was unseren christlichen Glauben ausmacht."

Gemeindepfarrer Lars Linder sagte dem WDR: "Wir sind hier klar positioniert als Kirchengemeinde, machen Erinnerungsarbeit, beschäftigen uns mit der Nazi-Dikatur, sind offen für andere Religionsgemeinschaften." Er wisse nicht: "Will man uns da einen reinwürgen? Keine Ahnung! Aber wir lassen uns nicht einschränken!"

Quelle:
KNA